Busse oder GefängnisMilitäruniform angezogen, um gratis Zug zu fahren
Ein junger Mann aus Luzern glaubte, er habe einen schlauen Weg gefunden, um kein Zugbillett lösen zu müssen. Jetzt wurde er verurteilt.

Rekruten steigen am 5. Februar 2016 in eine S-Bahn. Mit der Uniform werden sie gratis befördert.
Keystone/Petra OroszDie Uniform ist auch ein Generalabonnement: Angehörige der Schweizer Armee können kostenfrei mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, wenn sie Ausgänger oder Kämpfer tragen und einen Marschbefehl besitzen.
Letzteren wollen die Kontrolleure jedoch oft gar nicht erst sehen. Deshalb dachte sich ein Kalifornier, der in Luzern wohnte, er könne doch einfach eine Uniform anziehen und gratis reisen. Woher er das Tenü hatte, ist unklar.
Militärpolizei liess ihn auffliegen
Am 20. August 2014 stieg er uniformiert in den Zug. Doch dann wurde er in Freiburg erwischt, als er in einem Laden Waren im Wert von 20 Franken zu stehlen versuchte. Er wollte sofort eine Busse bezahlen, damit es nicht zu einer Anzeige kam. Doch der Angestellte rief die Polizei.
Weil der junge Mann die Uniform trug, wurde auch die Militärpolizei informiert. Diese kam ihm auf die Schliche. Der Dieb gab zu, dass er die Armeebekleidung angezogen hatte, um ohne Billett Zug zu fahren – zuerst von Bière VD nach Bern und dann nach Freiburg.
715 Franken oder 3 Tage Gefängnis
Wegen Missbrauchs der Uniform und weil er der Polizei zuerst fälschlicherweise erzählt hatte, er sei ein Armeeangehöriger im Urlaub, erhielt er eine Busse von 300 Franken. Hinzu kommen 415 Franken an Gebühren.
Am Dienstag hätte der Kalifornier nun vor dem Polizeigericht Saane in Freiburg erscheinen sollen – doch er tauchte nicht auf. Die Busse ist damit rechtskräftig und wurde an seinen Wohnort in den USA verschickt. Falls der Mann nicht zahlt, muss er 3 Tage ins Gefängnis.