58 Prozent lehnen Ecopop-Initiative ab

Aktualisiert

Erste SRG-Umfrage58 Prozent lehnen Ecopop-Initiative ab

Hätte die Abstimmung am 14. Oktober stattgefunden, hätte nur rund ein Drittel für Ecopop gestimmt. Auch die anderen Initiativen bekämen keine absolute Mehrheit.

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Nach einer repräsentativen Umfrage der SRG würden heute nur 35 Prozent der Teilnahmewilligen für die Ecopop-Initiative stimmen. 58 Prozent würden die Vorlage verwerfen. Vor allem die SVP-Wähler sind für die Volksinitiative «Stopp der Überbevölkerung - zur Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen».

Hier sprechen sich etwa 64 Prozent der Anhängerschaft für die Vorlage aus. Die Basis der Volkspartei stellt sich damit gegen ihre Parteiführung und Bundesparlamentarier, welche das Volksbegehren mehrheitlich ablehnen. Wesentlich geringer ist die Zustimmung bei den anderen Parteien. Bei der CVP sind es 24 Prozent, bei der FDP 23 Prozent, bei den Grünen und der SP nur 18 bzw. 17 Prozent.

In der Regel steigt der Nein-Anteil bei Initiativen bis zum Abstimmungstermin an, was auf eine Ablehnung der Initiative hinweisen würde. Die Forscher des Instituts Gfs.bern warnen allerdings vor voreiligen Schlüssen: Ein Meinungsumschwung Richtung Ja sei nicht ausgeschlossen, da die Zuwanderung kontrovers diskutiert werde.

Schlechte Aussichten für die übrigen Initiativen

Weniger eindeutig sind die Ergebnisse bei den anderen beiden Vorlagen. Der Initiative zur Aufhebung der Pauschalbesteuerung würden 48 Prozent der Abstimmungswilligen ein Ja geben, 36 Prozent wären dagegen. Die Gold-Initiative fände bei 44 Prozent Zustimmung, 39 Prozent würden sie ablehnen. Die Meinungsforscher gehen jedoch davon aus, dass sich das übliche Szenario abspielen und das Nein-Lager bis zur Abstimmung noch zulegen wird. Bei der Goldinitiative rechnen die Forscher bereits, dass diese abgelehnt wird. Beteiligt an der Volksabstimmung hätten sich 47 Prozent der Stimmberechtigten.

Durchgeführt wurde die 1. Welle der Befragungsreihe «SRG Trend» zur Volksabstimmung vom 30. November 2014 vom Forschungsinstitut Gfs.bern zwischen dem 13. und dem 18. Oktober. Teilgenommen haben 1206 repräsentativ ausgewählte Stimmberechtigte.

SRG und 20 Minuten - unterschiedliche Umfragewerte

Die GFS-Umfrage kommt bei der Ecopop-Initiative fünf Wochen vor der Abstimmung zu einem anderen Resultat als die gewichtete 20 Minuten-Umfrage. Diese hatte gezeigt, dass zurzeit 53 Prozent Ecopop zustimmen würden. Eine Abweichung zwischen den beiden Umfragen gibt es auch bei der Pauschalbesteuerungs-Initiative. Bei der GFS-Umfrage sagten sechs Prozent mehr Ja oder eher Ja als bei der 20 Minuten-Umfrage. Bei der Gold-Initiative beträgt der Unterschied bei der Zustimmung ein Prozent.

Mögliche Gründe für Differenzen seien kaum zu bestimmen, sagt Politologe Fabio Wasserfallen, der gemeinsam mit Kollege Lucas Leeman für 20 Minuten die Abstimmungs-Umfragen durchführt. «Beide Verfahren haben Vorteile und Fallstricke. Die Erfahrungswerte der letzten drei Abstimmungen zeigen, dass unser Verfahren gut funktionieren sollte.»

Dass die Umfragen fünf Wochen vor den Abstimmungen nicht immer dem tatsächlichen Abstimmungsresultat entsprechen, zeigt die Vergangenheit. Die GFS-Umfrage zur Zuwanderungsinitiative im Februar zeigte einen Ja-Anteil von 37 Prozent. Die GFS-Umfrage zur Minarett-Initiative zeigte einen Ja-Anteil von 34 Prozent. Beide Initiativen wurden aber angenommen. (mlr/dp/sda)

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