So viele Unfälle mit Riesentöffs wie noch nie

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VerkehrsstatistikSo viele Unfälle mit Riesentöffs wie noch nie

Jeder dritte Unfall mit einem grossen Motorrad hat eine schwere Verletzung zur Folge. Und auf Schweizer Strassen sind immer mehr Grosstöfffahrer unterwegs.

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Wachsendes Interesse an Riesentöffs: Besucher an der Swiss Moto in der Messe Zürich testen Motorräder. (18. Februar 2016)

Wachsendes Interesse an Riesentöffs: Besucher an der Swiss Moto in der Messe Zürich testen Motorräder. (18. Februar 2016)

Keystone

Anfang der Neunziger zählten die Verkehrsämter 18'000 grosse Motorräder mit mehr als 1000 Kubikzentimetern Hubraum; Ende 2015 waren es 117'000 Maschinen. Das zeigen laut «SonntagsZeitung» die neuesten Zahlen des Bundesamts für Statistik.

Thomas Rohrbach, Mediensprecher vom Bundesamt für Strassen, vermutet im Preisrutsch den Hauptgrund dafür. Heute seien Harleys oder Sportmaschinen mit über 1,0 Liter-Motoren schon ab 10'000 Franken zu finden. Noch um die Jahrtausendwende blätterte man für solche Maschinen etliche 1000 Franken mehr hin.

Gefährliche Kombination

Grosse, kraftvolle Maschinen, gelenkt von Hobbyfahrern: Eine gefährliche Mischung, die sich in der Unfallstatistik niederschlägt. Während der Strassenverkehr grundsätzlich immer sicherer wird, entwickeln sich die Grosstöfffahrer zum Sicherheitsrisiko. Im Jahr 2014 verursachten Privatwagen 60'000 Unfälle. Dabei wurden 949 Menschen schwer verletzt; bei «nur» 2074 Unfällen von grossen Motorrädern waren es im Jahr 2014 605 Schwerverletzte. Jeder dritte Unfall mit einem grossen Motorrad hat also eine schwere Verletzung zur Folge. Beim Privatwagen ist es nur jeder 60. Unfall.

Die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU) hat die Problematik erkannt. Im Rahmen ihres Präventionsprogramms zum Motorradverkehr läuft die Kampagne «Lass dich nicht abschiessen». Sie ruft zum defensiven Fahren auf.

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