Bea Heim nach Brand«Mein nächstes Auto wird wieder ein E-Mobil»
Das Elektromobil von Nationalrätin Bea Heim ist in Flammen aufgegangen. Dabei fing auch ihr Haus Feuer. Sind Elektrofahrzeuge brandgefährlich? Bea Heim verneint.
Nachdem kürzlich drei elektrische Autos des amerikanischen Konzerns Tesla Feuer fingen und spätestens seit dem Brand des ebenfalls elektrisch betriebenen Fahrzeugs von SP-Nationalrätin Bea Heim, stellt sich die Frage nach der Sicherheit dieser Fahrzeuge. Gibt es tatsächlich Grund zur Sorge?
Philipp Walser, Leiter Fachstelle Elektrofahrzeuge beim Verband e'mobile, sagt: «Jetzt ist die Hysterie wieder ausgebrochen, alle Skeptiker melden sich zu Wort.» Seiner Meinung nach zu Unrecht: «Denn schliesslich hat das Fahrzeug von Bea Heim jahrelang ohne Probleme funktioniert. Wenn ein anderes Auto gebrannt hätte, würde das die Öffentlichkeit kaum interessieren.» Das Thema werde nur deshalb so intensiv diskutiert, weil es sich um ein Elektromobil handle und es mit Bea Heim eine bekannte Person betreffe.
Schliessen mit Bestnoten ab
«Heute erhältliche Elektrofahrzeuge erfüllen die internationalen Sicherheitsvorschriften genauso wie Benzin- und Dieselfahrzeuge», so Walser. «Zum Teil schliessen sie sogar mit Bestnoten ab.» Es gebe keinen Grund anzunehmen, dass ein Elektroauto weniger sicher sei als ein anderes.
«Die Brandursache ist derzeit noch unbekannt, es könnte aber sein, dass ein Kabel- oder Schwelbrand entstanden ist, der dann auf die Karosserie übergriff, die zu einem guten Teil aus Kunststoff besteht.» Dies könnte erklären, weshalb das Auto so rasch niedergebrannt sei. Für Walser ist aber klar, dass überall dort ein gewisses Risiko vorhanden ist, wo es viel Energie gibt. Das gelte auch für den Benzintank eines Fahrzeugs. «Vermutlich handelte es sich bei diesem Unfall um eine Verknüpfung von unglücklichen Umständen. Wir warten nun gespannt auf den Untersuchungsbericht der Experten.»
«Das Risiko ist bei E-Mobilen nicht grösser»
Dieselbe Meinung wie Walser teilt auch Krispin Romang, Verantwortlicher für Projekte und Politik bei Swiss eMobility: «Ich schätze das Problem lag am Ladevorgang, eventuell wurde er nicht korrekt überwacht.» Es sei möglich, dass der Stecker des Autos überfordert war. Für eine sichere Antwort müsse man den Bericht abwarten. «Klar ist aber, dass das Risiko eines Brandes bei einem E-Mobil bestimmt nicht grösser ist, als bei einem herkömmlichen Fahrzeug.» Laut dem Allgemeinen Deutschen Automobil-Club brennen jährlich 40'000 Autos in Deutschland. Der Elektromobil-Branche sei jeder einzelne Brand bekannt und deswegen dürfte kein einziges der E-Mobile zu diesen 40'000 Bränden zählen, so Romang. «Dies war der allererste Brand eines E-Mobils in der Schweiz.» Was bei Frau Heim passiert sei, könne man nicht mit den anderen elektrischen Autos vergleichen, vor allem weil es ich um ein Kleinfahrzeug und nicht um einen Personenwagen handle.
Doch was sagt die SP-Nationalrätin Bea Heim selbst? «Ich setze voll auf Elektromobilität.» Das Zukunftsmodell der Mobilität seien ganz klar elektrische Fahrzeuge, die auf Alternativenergien wie Wind oder solar basierten. «Was mir passiert ist, war Pech und einer der ganz seltenen Fälle.» Sie hoffe, dass dieser Vorfall kein Rückschlag für die Entwicklung von E-Mobilen sei. «Wenn ich wieder ein Auto kaufe, wird es sicher ein elektrisches Fahrzeug sein», so Heim.