Sturmgewehr im Auto – 8800 Franken Strafe

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Deutsche GrenzeSturmgewehr im Auto – 8800 Franken Strafe

Ein Schweizer fuhr über die deutsche Grenze, weil er in den Europapark wollte. Im Kofferraum hatte er allerdings noch sein Sturmgewehr. Das kam ihn nun teuer zu stehen.

von
num
Der Schweizer vergass sein Sturmgewehr im Kofferraum und fuhr damit nach Deutschland.

Der Schweizer vergass sein Sturmgewehr im Kofferraum und fuhr damit nach Deutschland.

Keystone/Martin Ruetschi

Ein 24-jähriger Schweizer ging zum obligatorischen Schiessen und verstaute danach sein Sturmgewehr im Kofferraum seines Autos. Den Verschluss entfernte er aus dem Gewehr, wickelte ihn in ein Tuch und bewahrte ihn in der Mittelkonsole auf. Zuhause aber vergass er, das Gewehr auszuladen.

Eine Woche später, am 3. Oktober 2014, fuhr er mit seinem Wagen von St. Gallen nach Rust, um dort den Europapark zu besuchen. Auf dem Rückweg wurde er am Autobahnzoll Weil am Rhein angehalten. Die Zollbeamten öffneten seinen Kofferraum und fanden das Gewehr. Der deutsche Zoll beschlagnahmte die Waffe.

Staatsanwalt glaubte nicht an ein Versehen

Dafür stand der Zimmermann nun vor Gericht, da er sich damit in Deutschland in mehrfacher Hinsicht strafbar gemacht hatte. Der Staatsanwalt sagte gemäss der «Badischen Zeitung» vor Gericht, dass es sich um einen Verstoss gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz handle, das mit mindestens einem Jahr Haft bestraft werden könne. Er glaube dem Mann nicht, dass er das Gewehr einfach vergessen habe.

Seine Verteidigerin hielt ein Versehen für durchaus glaubwürdig und sprach von einem fahrlässigen Gesetzesverstoss. Das Schöffengericht verurteilte den Schweizer nun zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen à 90 Euro – insgesamt 8100 Euro (rund 8800 Franken). Das Gericht ging von einer fahrlässigen Tat aus.

Der Schweizer hat sich laut der «Badischen Zeitung» unterdessen von der Schweizer Armee verabschiedet und leistet seither Zivildienst im Sommer bei einem Bergbauern auf der Alp.

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