Empörung in GenfHängendes totes Pferd als Kunstwerk
Ein totes Pferd hängt in einer Galerie in Genf, sichtbar für Passanten. Das Ausstellungsstück sorgt für heftige Reaktionen.
Viele Passanten, die an einem zu einer Galerie umfunktionierten Bushäuschen in Plainpalais in Genf vorbeikommen, bleiben schockiert stehen – dort hängt seit Freitag ein totes Pferd.
Geschaffen haben die spezielle Skulptur die Künstler Maya Bösch und Régis Golay - sie soll bis Ende Mai dort ausgestellt werden.
«Heftige Reaktionen sind verständlich»
Das Künstlerkollektiv Zabriskie Point, das die Galerie betreibt, sagt gegenüber der Zeitung «Le Matin»: «Wir verstehen, dass dieses Kunstwerk heftige Reaktionen auslöst – vor allem bei Kindern und Vegetariern.» In einem anderen Zusammenhang, etwa bei einer Jagdausstellung, wäre dieses Pferd aber ein absolut banales Objekt, gibt das Kollektiv zu bedenken. Es gehe ihnen aber keineswegs um die Provokation um der Provokation willen.
Pferd war mangelhaft befestigt und löste sich teilweise
In der Nacht auf heute Donnerstag kam es allerdings zu einem makabren Zwischenfall: Das Kunstwerk war offenbar nicht stabil genug aufgehängt worden, weshalb sich das Pferd löste und nur noch mit dem Hals an der Decke hing, während die Hinterbeine den Boden berührten. Deshalb ist die Ausstellung derzeit geschlossen, wie lematin.ch berichtet – aus «technischen Gründen», wie es auf einem Informationszettel am Fenster der Galerie heisst.
Tätowierte Schweine
Dass Künstler Tiere für ihre Werke verwenden, kommt immer wieder vor: So hat beispielsweise Damien Hirst einen Tigerhai in Formaldehyd eingelegt. Der niederländische Künstler Bart Jansen hat eine Katze zu einem kleinen Helikopter umfunktioniert, und der Belgier Wim Delvoye hat chinesische Schweine tätowiert.