Sichtbare ÜberwachungApp zeigt Kontroll-Flug von Armeedrohne
Nach Dieben und illegal Einreisenden wird mit Armeedrohnen gesucht. Doch wo sie unterwegs sind, kann jeder sehen – eine App reicht, um Standort und Flugrichtung zu kennen.
Eine Drohne der Armee war erst kürzlich wieder im Einsatz: Das unbemannte Fluggerät flog der Grenze des Tessins entlang, vor allem durch das Mendrisiotto. Ziel war es, dank Wärmebildkamera Diebe und illegale Einwanderer aufzuspüren. Doch für diese ist es ganz einfach, die Position der Drohne am Himmel zu bestimmen. Es reicht ein einfaches Smartphone und die App Flightradar24.
Die Anwendung, mit der man der Flugstrecke von Fliegern auf der ganzen Welt folgen kann, enthält auch die Daten (Position, Höhe, Geschwindigkeit und Strecke) der Drohne der Schweizer Armee. Dabei erfüllt das Gerät im Tessin Überwachungsaufgaben und wird eingesetzt, um das Gebiet zu kontrollieren.
Die App offenbart nicht, welchen Bereich die Drohne überwacht
Für jemand ohne böse Absichten ist das vielleicht nur eine Kuriosität. Aber Diebe, Schlepper oder Schmuggler können die Informationen dieser App zu ihrem Vorteil nutzen, sodass sie nur dann unterwegs sind, wenn sie sicher sein können, nicht aus der Luft beobachtet zu werden.
«In der Tat ermöglicht die App jedem, den Drohnen zu folgen», sagt David Bassi, Sprecher des Grenzschutzkorps, «aber sie offenbart nicht, wohin die Drohne fliegen will oder welchen Bereich sie überwacht, denn die Reichweite des Geräts beträgt bis zu acht Kilometer.»
Transponder zeigt anderen Flugzeugen, wo die Drohne ist
Der unsichtbare Flug, sei jedoch immer noch möglich, «unter bestimmten Bedingungen in taktischen Missionen», heisst es beim Mediendienst der Schweizer Luftwaffe. Der Sprecher sagt: «Die App Flightradar24 zeigt alle Flugzeuge, die mit so genannten Transpondern ausgestattet sind.»
Eine Ausrüstung, die auch die Drohne der Armee hat. «Das ist so gemacht, damit die Flugverkehrskontrolle und andere Flugzeug wissen, wo sich die Drohne befindet.» Die Transponder seien wichtig für die Sicherheit am Himmel, darum «müssen sie in der Regel aktiv sein».