Egerkingen SOCatering für Asylbewerber - um Küche zu schonen
Weil die Küche in einem Asylzentrum in Egerkingen «zu wertvoll» ist, dürfen dessen Bewohner aus Eritrea nicht selber kochen. Als Ersatz gibts ein Catering - für 20'000 Franken im Monat.

Die Klinik Fridau thront über Egerkingen. Asylbewerber, die nun darin wohnen, müssen per Catering versorgt werden.
Die 55 Asylbewerber aus Eritrea, die vor einer Woche in eine stillgelegte Klinik in Egerkingen eingezogen sind, bekommen ihr Essen jeden Mittag von einem Catering-Service aus dem Kantonsspital Solothurn geliefert. Grund dafür ist nicht der Mangel an Kochmöglichkeiten - die Klinik ist nämlich mit einer professionellen Küche ausgerüstet. Den Asylbewerbern ist das Kochen in ihrem momentanen Wohnort schlichtweg verboten, wie der «Blick» berichtet.
«Es handelt sich um eine wertvolle Profiküche, die nur von Fachpersonen betrieben werden darf. Sie könnte Schaden nehmen, wenn sie von Selbstkochern benützt würde», sagt Claudia Hänzi, Chefin des kantonalen Amts für soziale Sicherheit dem «Oltner Tagblatt». Da man die Küche für den späteren Weiterverkauf vorbereiten wolle, müsse sie in einwandfreiem Zustand bleiben.
20'000 Franken fürs Catering
Des Weiteren wolle man verhindern, das die Eritreer zu viel Kontakt mit der Dorfgemeinschaft haben. Selbstversorgende Asylbewerber erhalten vom Kanton einen Essensbeitrag und kaufen selber ein. «Damit wäre eine vermehrte Zirkulation ins Dorf verbunden», sagt Hänzi. «Wir hatten den Eindruck, dass das derzeit nicht gewünscht wird im Dorf.»
Die Kosten, welche die Versorgung durch das 30 Kilometer entfernte Bürgerspital Solothurn verursacht, sind indessen immens. 20'000 Franken bezahlt der Kanton laut dem «Blick» im Monat. Auf längere Frist sei das Catering aber nicht geplant. Der Kanton wolle die Ernährung der Eritreer «zum Beispiel durch den Aufbau eines Beschäftigungsprogramms mit Profikoch sicherstellen».