SVP-PolitikerBruno Zuppiger ist tot
Der ehemalige Zürcher Nationalrat und Bundesratskandidat ist in der Nacht auf Freitag verstorben. Das bestätigt seine Familie.
Bruno Zuppiger ist am frühen Freitagmorgen an plötzlichem Herzversagen gestorben. Das erklärte eine Sprecherin der Familie im Namen von Zuppigers Bruder Josef Zuppiger gegenüber der Nachrichtenagentur sda.
Die Kantonspolizei hatte zuvor eine entsprechende Meldung über den Tod Zuppigers des «Zürcher Oberländers» bestätigt. Bruno Zuppiger wäre am 24. Februar 64 Jahre alt geworden.
Bedingte Gefängnisstrafe
Zuppiger wurde schweizweit bekannt durch seine gescheiterte Bundesratskandidatur 2011. Als ihn die SVP bereits nominiert hatte, deckte die «Weltwoche» mögliche Verfehlungen Zuppigers auf. Ihm wurde vorgeworfen, bei der Verwaltung der Erbschaft einer früheren Mitarbeiterin bis zu 240'000 Franken veruntreut zu haben.
Bruno Zuppiger anerkannte diesen Vorwurf und einigte sich mit der Staatsanwaltschaft auf eine bedingte Gefängnisstrafe von 13 Monaten.
Verlust zahlreicher Ämter
Die Affäre kostete Zuppiger seinen Posten als Präsident des Schweizerischen Gewerbeverbands, sein Nationalratsamt und schliesslich die Unterstützung seiner Partei. Mehrere Unternehmen schlossen ihn zudem aus ihren Verwaltungsräten aus.
Der ehemalige Oberst der Schweizer Armee sass 12 Jahre im Bundesparlament und war unter anderem Mitglied der Finanzkommission, der Sicherheitspolitischen Kommission und der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur. Er war verheiratet und hatte fünf Kinder.
Hans Fehr, der zusammen mit Zuppiger im Nationalrat sass und gut mit ihm befreundet war, zeigt sich im Gespräch mit 20 Minuten bestürzt über die Todesnachricht. «Das kam völlig überraschend für mich. Erst Mitte Januar hat Bruno mir noch zum Geburtstag gratuliert.» Er werde Zuppiger als humorvollen Menschen und fähigen Finanzpolitiker in Erinnerung behalten. «Was 2011 passiert ist, hat meiner Wertschätzung für ihn keinen Abbruch getan», fügt Fehr an. «Er war ein guter Mann. Meine Gedanken sind bei seiner Familie.»