Knast: 70 Prozent sind Ausländer

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Knast: 70 Prozent sind Ausländer

Die Zahl der Gefängnis-Insassen ist 2007 leicht auf 5715 Personen gesunken. Der Ausländeranteil stieg derweil auf 70 Prozent.

von
Nico Menzato

4001 Ausländer und 1715 Schweizer sassen laut Bundesamt für Statistik (BFS) am Stichtag 4. September 2007 in einer der 115 Strafanstalten. Gesamthaft sind dies drei Prozent weniger als im Vorjahr.

Doch während die Zahl der Schweizer um mehr als 6 Prozent gesunken ist, blieb jene der Ausländer praktisch konstant. Grund für den Rückgang sei unter anderem das Anfang 2007 in Kraft getretene, revidierte Strafrecht, sagt Daniel Laubscher vom BFS.

Die unbedingte Freiheitsstrafe soll seither grundsätzlich für eine Dauer von weniger als sechs Monaten nicht mehr ausgesprochen und durch Geldstrafen ersetzt werden. «Die kantonale Praxis zeigt jedoch, dass bei vielen Ausländern trotzdem kurze Gefängnisstrafen verhängt werden», begründet Laubscher, wieso die Anzahl Ausländer in hiesigen Gefängnissen kaum sinkt. Diese Praxis werde etwa angewandt, wenn der Richter Bedenken hat, ob die Geldstrafe bezahlt werden kann.

Von den gesamthaft 5715 Gefängnis-Insassen waren 314 weiblich und 51 minderjährig. 1653 Personen sassen in Untersuchungshaft, 3586 im Strafvollzug, 403 in Ausschaffungs- oder Auslieferungshaft und deren 73 waren wegen fürsorgerischen Freiheitsentzugs oder anderen Gründen inhaftiert.

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