Appenzell Ausserrhoden1000 Franken Busse für freche Kanti-Schüler
Cybermobbing, Diebstahl von Prüfungsmaterialien, Beleidigung des Lehrers, Sprayereien auf dem Schulhofareal: Bei solchen Delikten sollen Ausserrhoder Schulleitungen künftig knallhart durchgreifen können.

Ausserrhoden will härter gegen renitente Kantischüler vorgehen (Symbolbild).
Die Ausserrhoder Regierung schlägt vor, schwer renitente Gymischüler mit bis zu 1000 Franken zu bestrafen. «Bei Berufsschülern ist das seit 2007 möglich. Wir wollen Mittelschüler nicht anders behandeln», sagt Regierungsrat Rolf Degen (FDP).
Experten reagieren erstaunt bis ablehnend. «Solch hohe Bussen entsprechen nicht der gängigen Praxis. Im Streitfall werden die Gerichte die Verhältnismässigkeit überprüfen müssen», gibt Beat Zemp, Zentralpräsident des Lehrerverbandes, zu bedenken. Fulvio Cavalli, Vize-Präsident der Konferenz Schweizerischer Gymnasialrektoren, doppelt nach: «Wir empfehlen eher pädagogische Massnahmen, etwa einen mehrtägigen Einsatz im Altersheim.»
Im Parlament dürfte die Vorlage zu reden geben: «Eine temporäre Wegweisung von der Schule wirkt abschreckender, zumal wohl meist die Eltern die Busse zahlen würden», mutmasst Kommissionspräsident René Rohner (FDP). SVP-Kantonspräsident Edgar Bischof lässt dieses Argument nicht gelten: «Smartphones, Strandferien, Ausgang – auch Kantischüler verkraften heutzutage eine 1000-Franken-Busse.»