Kontakte zu HamasBadener Juden warnen vor Geri Müller
Geri Müller will Stadtammann von Baden werden. Nun wendet sich die israelitische Kultusgemeinde an die Bürger und warnt vor dem grünen Nationalrat – weil er Kontakte zur radikalislamischen Hamas pflegt.

Der Grüne Nationalrat Geri Müller kandidiert für das Amt des Badener Stadtammanns. Dass Müller gleichzeitig Kontakte zur Hamas pflegt, passt der israelitischen Kultusgemeinde gar nicht.
Seit Jahren pflegt der Grüne Nationalrat Geri Müller Kontakte zu Hamas-Exponenten in Palästina. Nun will er Stadtammann von Baden werden. Dies passt aber nicht zusammen, findet die israelitische Kultusgemeinde von Baden. Der Präsident der Kultusgemeinde hat nun an einer Wahlveranstaltung und in einem Leserbrief gemäss der «Aargauer Zeitung» eindringlich vor Geri Müller gewarnt. Ein jüdisches Mitglied, das aus Angst vor Übergriffen anonym bleiben will, sagt deutlich: «Wird Geri Müller Stadtammann, droht Baden zu einem Anziehungspunkt für Islamisten und Antisemiten zu werden.» Besonders ein Treffen von Müller vor Jahresfrist mit drei führenden Köpfen der Hamas im Bundeshaus stösst den Kritikern sauer auf.
Geri Müller bezeichnet die Warnung als Kampagne. Gegenüber 20 Minuten Online sagt er: «Solche Angriffe gegen mich gibt es vor Wahlen öfters. Da werden Sachen zitiert, die komplett aus dem Zusammenhang gerissen wurden.» Müller hat aber nicht das Gefühl, dass der Aufruf der israelitischen Kultusgemeinde zur Nicht-Wahl einen Einfluss auf seine Kandidatur haben werde. «Die, die mich kennen, wissen, dass die Vorwürfe des Antisemitismus nicht stimmen.»
«Höchst problematische Figur»
Auch der Schweizerischer Israelitischer Gemeindebund findet die Person Geri Müller problematisch. So sagt Generalsekretär Jonathan Kreutner gegenüber 20 Minuten Online: «Für die jüdische Gemeinde in Baden wird der Kontakt zur Badener Exekutive im Fall einer Wahl Geri Müllers sicher sehr erschwert.» Er könne die Bedenken der israelitischen Kultusgemeinde nachvollziehen. Geri Müller scheue offensichtlich nicht die Nähe zu Islamisten, dem Regime in Teheran und auch zu antisemitischen Verschwörungstheoretikern.
Ob Geri Müller trotzdem Stadtammann wird, zeigt sich am 3. März. Dann findet der entscheidende zweite Wahlgang statt.