1000er-NotenSchweizer horten Bargeld – Einbrecher freuts
1000er-Noten sind äusserst beliebt bei Schweizern – um sie zuhause aufzubewahren. Einbrecher reiben sich deswegen die Hände.

Beliebtes Spargut: Die 1000er-Note wird von vielen Schweizern zuhause gehortet.
Der Notenumlauf der Nationalbank gibt einen Hinweis darauf, dass Schweizerinnen und Schweizer bevorzugt 1000er-Noten zuhause aufbewahren. Ende November 2014 waren Banknoten im Wert von über 63 Milliarden Franken im Umlauf – über 38 Milliarden davon in 1000er-Noten.
Und diese Zahl steigt kontinuierlich: in den vergangenen zehn Jahren um 70 Prozent. Zum Vergleich: Die Anzahl 10er-Noten vergrösserte sich im gleichen Zeitraum nur um rund 20 Prozent. Gegenüber der «Ostschweiz am Sonntag» sagt der Mediensprecher der Schweizerischen Nationalbank, Walter Meier: «Die hohe Anzahl 1000er-Noten deutet darauf hin, dass das Geld primär als Wertaufbewahrungsmittel und nicht als Zahlungsmittel verwendet wird.»
Polizei warnt vor Bargeld-Hortung
Der Zeitung bestätigen auch Versicherungen, dass Bargeld statt auf der Bank in vielen Haushalten versteckt wird. «Unsere Schadenexperten konnten beobachten, dass die Kunden vermehrt höhere Bargeldbestände zuhause halten», sagt Hansjörg Ryser, Sprecher der Helvetia-Versicherungen. Grund: die zum Teil tiefen Zinsen der Banken. Die Gebühren heben den Zinsertrag des Sparkontos wieder auf.
Einbrecher reiben sich deswegen aber die Hände. Die Polizeikorps der Schweiz warnen vor der Hortung von Bargeld zuhause – denn darauf haben es die Einbrecher vor allem abgesehen. Mediensprecher Beat Jost von der Kantonspolizei Zürich sagt: «Bargeld und Schmuck sind noch immer die beliebtesten Beutestücke der Einbrecher.» Ein Einbruch dauere zwischen fünf und zehn Minuten: schnell rein, zusammenraffen, schnell raus.
Jost empfiehlt, wenn man das Geld zuhause aufbewahren wolle, möglichst ungewöhnliche Verstecke zu wählen. «Zum Beispiel in einem Tupperware in der Tiefkühltruhe. Überall, wo es für Einbrecher zu mühsam wäre, nachzuschauen.» In der Küche gebe es viele Verstecke für Geld. Möbel würden ebenfalls verschoben. So biete sich zum Beispiel der Sockel eines Kleiderschranks als Versteck an. «Viele Leute bewahren ihren Schmuck in einer Schublade im Schlafzimmer auf – das wissen auch Einbrecher.»
Die sicherste Methode laut dem Sprecher der Kantonspolizei Bern, Nicolas Kessler, ist ein fest verankerter Tresor. «Dieser sollte wenn möglich mit einem digitalen Schloss versehen sein, da die Diebe sonst die Wohnung auf der Suche nach einem Schlüssel verwüsten können.»
«Unter der Matratze nicht zu empfehlen»
Andreas Brönnimann vom Zentrum für Einbruchsschutz in Bern sagt: «Viele Leute sind sich nicht bewusst, dass ein normales Fenster ohne Einbruchsschutz in wenigen Sekunden aufgehebelt ist. Wir sprechen hier von 30-Sekunden-Fenstern.» Das Geld unter der Matratze aufzubewahren, ist laut Brönnimann nicht zu empfehlen. «Die Einbrecher finden das meistens sowieso.»
Wer nicht viel Geld in Sicherheitsvorkehrungen investieren wolle, könne mit Zeitschaltuhren an Licht oder elektronischen Geräten arbeiten. Brönnimann: «Alles, was den Einbrechern Anwesenheit suggeriert, dient zur Abschreckung.»
Bewahren Sie Ihr Geld auch lieber im trauten Heim als auf der Bank auf? Verraten Sie uns in den Kommentaren Ihr bestes Versteck!