Spenden-AktionHilfswerke kritisieren «Jeder Rappen zählt»
Die Schweizer Hilfswerke verlangen von der SRG eine engere Zusammenarbeit bei der Aktion «Jeder Rappen zählt». Die Themenwahl seitens SRF sei willkürlich und die Kostenstruktur zu wenig transparent.

Vom 12. bis 17. Dezember lief die Sammelaktion von SRF «Jeder Rappen zählt» auf dem Europaplatz in Luzern.
Zwei der wichtigsten Exponentinnen der Schweizer Spendenbranche verlangen von der SRG, dass sie bei der Aktion «Jeder Rappen zählt» (JRZ) künftig enger mit den Hilfswerken zusammenarbeitet. Grund sind die mangelnde Koordination mit den Hilfswerken und willkürliche Themenwahl seitens SRF.
Annemarie Huber-Hotz, frühere Bundeskanzlerin und heutige Präsidentin des Rotkreuzrates, ist hierzu bei Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) vorstellig geworden. Auch die Präsidentin der Qualitätsstiftung Zewo, Trix Heberlein, wurde aktiv. Huber-Hotz agiert im Namen der Konferenz der Präsidenten der grossen Hilfswerke (KPGH). Darin sind 22 Werke von Caritas über Rega bis zum WWF vertreten.
«Die Hilfswerke haben einige Mühe mit ‹Jeder Rappen zählt›», sagt Huber-Hotz zur «SonntagsZeitung». Anfang November habe sie deswegen SRF-Direktor Rudolf Matter zu einer Aussprache getroffen. Ein SRF-Sprecher bestätigte das Treffen. «Wir müssen künftig in die Themensetzung von JRZ miteinbezogen werden», fordert Huber-Hotz. SRF steht bei den Schweizer Hilfswerken auch wegen mangelnder Kostentransparenz in der Kritik.
Robert Ruckstuhl, Programmleiter Radio, sagt: «Der Gesamtaufwand liegt bei deutlich unter einer Million Franken, im mittleren sechsstelligen Bereich.» Damit koste JRZ «weniger als eine aufwändige Live-Unterhaltungsshow.»