Der nächste Prämien-Schock steht bevor

Aktualisiert

Plus 7,7 ProzentDer nächste Prämien-Schock steht bevor

Die Krankenkassenprämien könnten noch stärker steigen als erwartet. Experten sind wegen der «krassen Kostenzunahme» alarmiert.

von
afo
Die Kosten für ambulante Spitalbehandlungen und für Behandlungen in Arztpraxen sind 2016 stark gestiegen.
2014 stimmte die Schweiz übe eine Einheitskrankenkasse ab - die Initiative scheiterte.
Die Prämienexplosion zu stoppen ist eines der Ziele von Bundesrat Alain Berset. Bis die Reformen greifen, brauche es aber Zeit, sagte der Gesundheitsminister im Herbst.
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Die Kosten für ambulante Spitalbehandlungen und für Behandlungen in Arztpraxen sind 2016 stark gestiegen.

Keystone/Gaetan Bally

Die Kosten für Behandlungen, die im ersten Quartal des laufenden Jahres durchgeführt wurden und von der Grundversicherung bezahlt werden, sind um 7,7 Prozent gestiegen. Das schreibt die «SonntagsZeitung» gestützt auf das Kostenmonitoring des Bundesamtes für Gesundheit.

Diese Zahl liegt über den Schätzungen des Bundesamts für Gesundheit (2,3 Prozent) und des Kassenverbandes Santésuisse (3,8 Prozent). «Das ist sehr beunruhigend», sagt Santésuisse-Direktorin Verena Nold. Sie rechnet damit, dass der Kostenanstieg in den nächsten Quartalen in ähnlichem Mass weitergeht.

«Ambulante Kosten laufen davon»

Krankenkassenexperte Felix Schneuwly vom Internetvergleichsdienst Comparis sagt: «Diese Kostenzunahme ist krass.» Hauptsächlicher Kostentreiber sind die stark steigenden Kosten für ambulante Spitalbehandlungen und für Behandlungen in Arztpraxen. «Die ambulanten Kosten laufen davon», sagt Verena Nold.

Setzt sich der Kostenschub von 7,7 Prozent aus dem ersten Quartal in den nächsten Monaten fort, droht den Versicherten auf Anfang kommenden Jahres eine überdurchschnittlich hohe Prämienerhöhung.

Anfang diesen Jahres stiegen die Grundversicherungsprämien um 4,2 Prozent, was im langfristigen Durchschnitt seit Einführung des Krankenkassenobligatoriums liegt. Diese Zahl sei angesichts des diesjährigen Kostenschubs kaum mehr zu erreichen, sagt Felix Schneuwly. Der Prämienanstieg werde wohl höher ausfallen als im letzten Herbst.

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