Ex-Emir von KatarNachtlandung kostet Scheich 4500 Franken
Wegen eines Beinbruchs verlangte der ehemalige Emir von Katar in Zürich eine nächtliche Landung. Die Lärmgebühr dürfte für ihn wahrscheinlich nicht viel mehr als ein Trinkgeld sein.

Die Lärmgebühr kostet den ehemaligen Emir von Katar 4500 Franken: Scheich Hamad bin Khalifa al-Thani. (Archivbild)
Keystone/StringerEs war eine Notlandung, die für Schlagzeilen sorgt: In der Nacht auf den 26. Dezember liess sich der ehemalige Emir von Katar, Scheich Hamad bin Khalifa, mit seiner Entourage nach Zürich fliegen. Wegen eines «medizinischen Notfalls», der Scheich hatte sich in den Ferien in Marokko ein Bein gebrochen, erteilte die Luftwaffe drei Maschinen die Landeerlaubnis auf dem Flughafen Kloten – trotz Nachtflugsperre. Nun stellt der Flughafen Zürich eine Rechnung, «viel zu wenig für einen Scheich», sind sich Kritiker einig.
Denn für die Landung der drei Flugzeuge stellt der Flughafen Zürich rund 13'940 Franken in Rechnung. 7090 Franken wurden für den Airbus 340 des Scheichs fällig, der kurz nach Mitternacht landete. 4580 Franken für den A 330 und 2270 Franken für den A 319 für die Flotte des Familien-Clans. In den Kosten seien Landegebühr, die zusätzliche Lärmgebühr, die Emissionsgebühr und die Parkgebühr pro Tag berücksichtigt worden, sagt Flughafen-Sprecherin Sonia Zöchling Stucki. «Die 28.50 Franken Flughafengebühr pro Passagier kommen hier noch dazu.» Die Lärmgebühr für die drei Flieger kostet den Scheich also nur 4500 Franken, 1500 Franken pro Flugzeug. Für ein geschätztes Privatvermögen von 2,5 Milliarden wohl eher Trinkgeld.
Die Flughafen-Anwohner verstehen die Welt nicht mehr: Von «Gesetzesbruch» spricht Priska Seiler Graf (47), SP-Nationalrätin aus Kloten, im «SonntagsBlick». «Wir kämpfen seit Jahren für die Einhaltung der Nachtruhe. Deshalb könnten sie nicht akzeptieren, dass damit so leichtfertig umgegangen würde. «Es ist doch etwas wenig, was der Scheich da zahlen muss.»