Grossübung der Schweizer Luftwaffe

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Nachtflüge angekündigtGrossübung der Schweizer Luftwaffe

Die Luftwaffe der Schweizer Armee führt anfangs Oktober eine Volltruppenübung mit 4000 Armeeangehörigen durch. In Meiringen sind gar nächtliche Kampfjet-Starts eingeplant.

Unter dem Namen Stabante wird vom 3. bis 7. Oktober die gesamte Kommandolinie durchgespielt. Die Übung Stabante diene unter anderem als Vorbereitung auf die Übung der Gesamtarmee (Stabilo 2) im nächsten Jahr, sagte Luftwaffen-Kommandant Markus Gygax vor den Medien in Thun. Von Meiringen BE bis Vevey VD werden über 4000 Armeeangehörige im Einsatz stehen.

Das Übungsszenario ist denn auch identisch: In unmittelbarer Nähe zur Schweiz kommt es aufgrund einer Energiekrise zu einem bewaffneten Konflikt. Die Schweiz versucht sich mit einer Friedenskonferenz bei Adelboden in der Vermittlerrolle - mit dem Schutz der Konferenz ist die Luftwaffe beauftragt.

Zum Einsatz kommen bei Stabante sämtliche Mittel der Luftwaffe - vom F/A-18-Düsenjet über Kampfhelikopter bis hin zum Drohnengeschwader. Die Flüge starten in Meiringen BE, Payerne VD sowie St. Stephan BE, in Thun wird die Übungsleitung stationiert sein.

Letztmals sei die gesamte Kommandolinie vor zehn Jahren durchgespielt worden, sagte Gygax. Der Chef der Luftwaffe spannte den Bogen zu den Terroranschlägen vom 11. September 2001. Damals sei augenscheinlich geworden, wie wichtig eingespielte und schnelle Abläufe seien. «Dieser Gedanke steht im Hintergrund von Stabante», sagte Gygax.

Keine zusätzlichen Immissionen

Die Flugbewegungen und Lärmimmissionen sollen sich gemäss Projektleiter Pierre-Yves Eberle im Rahmen eines «normalen» Wiederholungskurses bewegen. Dasselbe lässt sich laut Gygax auch mit Blick auf die Kosten sagen.

Einzig die Bewohner von Meiringen haben in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag mit «einzelnen Starts» von Kampfflugzeugen zu rechnen. Bei Adelboden wiederum werden die Flüge mit Rücksicht auf das gleichzeitig stattfindende «Swiss Chamber Music Festival» auf «das Minimum reduziert».

Dass die Volltruppenübung während der Herbstferien stattfinde, lasse sich nicht vermeiden, sagte Gygax. Durch das Weltwirtschaftsforum (WEF) sowie die Sommerpausen sei der Handlungsspielraum der Luftwaffe eingeschränkt. Für die Durchführung einer grösseren Übung bleibe nur das Zeitfenster im Herbst. (sda)

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