Auch Kommission ist für Snus-Legalisierung

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Erfolg für SVP-ReimannAuch Kommission ist für Snus-Legalisierung

Die Gesundheitskommission will den Verkauf von Snus legalisieren. Damit stellt sie sich hinter den SVP-Mann Lukas Reimann - und gegen den Bundesrat.

Florian Meier
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Florian Meier
Der Konsum des in Beutelchen abgefüllten Tabaks (Snus) ist in der Schweiz erlaubt, der Verkauf aber nicht. SVP Nationalrat Lukas Reimann will das mit einem Vorstoss ändern. Die Gesundheitskomission hat dem Vorhaben jetzt einstimmig zugestimmt.

Der Konsum des in Beutelchen abgefüllten Tabaks (Snus) ist in der Schweiz erlaubt, der Verkauf aber nicht. SVP Nationalrat Lukas Reimann will das mit einem Vorstoss ändern. Die Gesundheitskomission hat dem Vorhaben jetzt einstimmig zugestimmt.

Sie sollen weniger schädlich sein als Zigis und zudem kein Passivrauchen verursachen. Die kleinen Beutelchen, gefüllt mit Tabak, die sich viele Schweizer gerne unter die Oberlippe schieben. Der Konsum dieses als Snus bekannten Produkts ist in der Schweiz erlaubt, der Verkauf jedoch nicht. Dies will der SVP-Nationalrat Lukas Reimann ändern. Er hat eine parlamentarische Initiative eingereicht, die dafür sorgen soll, dass Snus-Liebhaber ihre Büchsen auch an Schweizer Kiosken kaufen können.

Nun ist er seinem Ziel einen Schritt näher. Am Mittwoch wurde sein Vorstoss in der Gesundheitskommission des Nationalrats besprochen - und einstimmig angenommen.

Damit stellt sich die Kommission gegen den Bundesrat, der sich gegen eine Legalisierung ausgesprochen hatte. Er begründete dies folgendermassen: «Aus wissenschaftlicher Sicht besteht kein Grund, das Verbot von Tabakprodukten zum oralen Gebrauch zu hinterfragen, da sie eine Vielzahl von Schadstoffen, vor allem krebserzeugende Stoffe, enthalten.»

Chancen stehen weiterhin hervorragend

Für Initiant Reimann ist diese Argumentation aber wenig überzeugend. «Es gibt unzählige Langzeitstudien, die zeigen, dass Snus von allen Tabakprodukten das am wenigsten schädliche ist.» Ausserdem werden die Beutelchen ja heute schon von tausenden Schweizern über das Internet bestellt. «Wenn Snus in der Schweiz verkauft werden kann, kann der Staat den Import kontrollieren und genaue Regelungen erlassen, welche Inhaltsstoffe erlaubt sind und welche nicht.» Dies sei bei der heutigen Situation gar nicht möglich. Zudem sieht Reimann noch einen anderen positiven Nebeneffekt: «Ich selber habe lange geraucht. Durch das Snusen habe ich es geschafft, damit aufzuhören.»

Die Chancen, dass sein Vorschlag auch weiterhin auf offene Ohren stösst, stehen gut. 115 der 200 Nationalräte haben seinen Vorstoss mitunterzeichnet. Und auch die 20-Minuten-Leser sind angetan von seinem Vorschlag. Eine Umfrage auf 20minuten.ch zeigt, dass über 70 Prozent der rund 6500 Teilnehmer eine entsprechende Gesetzesänderung begrüssen.

Snusen im Bundeshaus

Auf die Frage, ob er sich ab und zu auch während den Debatten im Nationalratssaal ein Beutelchen unter die Lippe schiebt, antwortet Reimann: «Natürlich, und ich bin auch lange nicht der Einzige, der das tut.» Seine Arbeit werde dadurch aber nicht negativ beeinflusst, im Gegenteil. «Wer raucht, muss ständig den Saal verlassen, um draussen zu paffen. Ich kann gemütlich sitzenbleiben und meinen Snus geniessen. So verpasse ich garantiert keine Abstimmung mehr.»

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