Salez SGPolizei hat Haus des Täters durchsucht
Der Schweizer, der in einem Zug bei Salez SG die Passagiere angriff, stammt aus einem Nachbarkanton. Die Polizei hat bei ihm bereits eine Hausdurchsuchung durchgeführt.
In einem Zug im St. Galler Rheintal hat am Samstag ein 27-jähriger Schweizer sechs Zugpassagiere, darunter ein 6-jähriges Kind, mit einem Messer und brennbarer Flüssigkeit angegriffen und zum Teil schwerst verletzt. Ein Opfer und der mutmassliche Täter schwebten in Lebensgefahr.
Über das Motiv des Mannes lagen noch keine Angaben vor. Die Attacke ereignete sich gegen 14.20 Uhr kurz vor dem Bahnhof Salez auf der Strecke zwischen Buchs und Sennwald, wie die Kantonspolizei St. Gallen mitteilte. Der 27-Jährige habe im Zug eine brennbare Flüssigkeit ausgeschüttet, welche in Brand geriet, hiess es. Auf Anfrage von 20 Minuten sagte der Sprecher der Kantonspolizei St. Gallen, Bruno Metzger, der Täter sei direkt auf eine Frau zugegangen und habe sie mit der Flüssigkeit überschüttet. Wie diese Flüssigkeit in Brand geriet, wurde nicht mitgeteilt.
Der 27-Jährige habe eine brennbare Flüssigkeit ausgeschüttet, die in Brand geriet, teilte die Polizei am Samstag mit. Auch habe er ein Messer bei sich gehabt.
Die Polizei bestätigte 20 Minuten, dass ein Passant den Täter aus dem Zug riss, als der Mann bereits in Brand stand. Bei der Verhaftung habe er sich nicht mehr wehren können. Die Polizei hat das Haus des Mannes bereits durchsucht. Er stamme aus einem angrenzenden Kanton (Appenzell Innerrhoden und Ausserrhoden, Thurgau, Zürich, Schwyz, Glarus und Graubünden).
In kritischem Zustand
Gemäss Angaben der Polizei war der Mann mit «mindestens» einem Messer bewaffnet. Verletzt wurden bei der Attacke auch drei Frauen im Alter von 17, 34 und 43 Jahren sowie ein 17-Jähriger und ein 50-jähriger Mann. Gemäss Zeugenaussagen beging der Mann nach der Tat einen Selbstmordversuch, wie «FM1Today» berichtet. Die Polizei bestätigt das nicht.
«Mehrere Verletzte mussten mit zum Teil schweren Brandverletzungen in Spezialkliniken geflogen werden», sagte Polizeisprecher Hanspeter Krüsi gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Der mutmassliche Täter und eine weitere Person befänden sich in kritischem Zustand.
Hintergründe unklar
Über die Hintergründe der Tat könnten noch keine Aussagen gemacht werden. «Wir wissen noch nicht, wo und weshalb der Mann in den Zug eingestiegen ist und ob er jemanden von den Passagieren kannte», sagte Krüsi. Der 27-Jährige habe noch nicht befragt werden können. Die Polizei bestätigte, dass der Täter einen typisch schweizerischen Namen habe.
Der Zug wurde wegen des Zwischenfalls in Salez gestoppt. «Der Lokführer steht unter Schock und konnte ebenfalls noch keine Angaben machen». Der Zug war zum Zeitpunkt der Attacke mit mehreren Dutzend Fahrgästen besetzt. Die Staatsanwaltschaft des Kantons St.Gallen hat eine Strafuntersuchung eröffnet. Ermittelt wird unter anderem wegen schwerer Körperverletzung und Brandstiftung.
Der Sachschaden am Zug beträgt über 100'000 Franken. Der Bahnhof Salez war lange für den Bahnverkehr nur eingeschränkt befahrbar und wurde erst gegen 20 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben.
Grossaufgebot im Dorf
Das «Ereignis», wie die Polizei den Zwischenfall in ihrer Mitteilung umschreibt, hatte am Samstag einen Grosseinsatz von Rettungs- und Sicherheitskräften ausgelöst. Im Dorf Salez standen drei Rettungshelikopter, drei Ambulanzen, etliche Polizeiwagen, Vertreter der Staatsanwaltschaft, der Kriminaltechnische Dienst sowie Sachverständige der Bahnbetriebe im Einsatz, wie aus der Mitteilung der Polizei hervorgeht.
«Wir haben gehört, dass ein Mann eine Frau im Zug angezündet hat», sagt eine Dorfbewohnerin. «Als Erstes habe ich an einen Terroranschlag gedacht.» Die Polizei hat noch nicht bestätigt, wie die Flüssigkeit in Brand geriet.
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