Nächster Halt SchwedenDas SBB-Krokodil steckt in Berlin fest
Für einen Jubiläums-Event sollte die Lokomotive Krokodil nach einer achttägigen Reise in Schweden eintreffen. Doch nun steckt die alte Lok in Berlin fest.
Einer Einladung aus Schweden folgend, brach die 90-jährige SBB-Historic-Lokomotive Krokodil am Montag um 9.17 Uhr von ihrer Heimat in Olten in Richtung Schweden auf. Doch seit Mittwoch steckt sie in Berlin-Grunewald fest. Der Grund: ein Gleitlager auf der dritten Triebachse des Krokodils ist warmgelaufen und muss nun ersetzt werden.
«Wir sind in Kontakt mit dem Industriewerk Meiningen und arbeiten mit der dort ansässigen Pikettgruppe an der Problemlösung», sagt Martin Ruckstuhl, Sprecher von SBB Historic.
Acht Tage sollte die Reise der Lok dauern und diese quer durch Europa führen: Über Deutschland wollte man in Richtung Polen fahren, von wo aus der Zug mit einer speziell dafür gerüsteten Cargo-Fähre nach Schweden hätte übersetzt werden sollen.
Personenwagen fahren weiter
Das Krokodil brach am Montag jedoch nicht alleine auf: Im angehängten Wagen fuhren drei Dutzend Fahrgäste mit. «Obwohl das Krokodil nicht mehr weiterfahren kann, fahren die Personenwagen derzeit wie geplant weiter in Richtung Polen, um die gebuchte Fähre nach Schweden rechtzeitig zu erreichen», so Ruckstuhl. Gezogen werden sie von der deutschen Lok, die zuvor bereits die alte Lokomotive samt angehängten Wagen zog. «Das Krokodil kann nicht selber fahren, da es keine Zulassung in Deutschland hat», erklärt Ruckstuhl.
Nach der Reparatur werde das Krokodil jedoch nachkommen. «Wir sind zuversichtlich, dass die Lok rechtzeitig für die Feierlichkeiten ‹100 Jahre elektrische Züge› in Gävle eintreffen wird», so Ruckstuhl.
Und wenn sie es bis dahin nicht schaffen sollte? «Dann wird man in Schweden sichtlich enttäuscht sein», sagt Ruckstuhl. «An dieser Feier ist das Krokodil der Ehrengast; die Lok wird dort sehnlichst erwartet.»