Die 30 Tonnen Tomaten sind schon weg

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Anti-Food-Waste-AktionDie 30 Tonnen Tomaten sind schon weg

Die Aktion gegen die Vernichtung von 30 Tonnen reifer Tomaten hat ein riesiges Echo ausgelöst: Bestellungen sind nicht mehr möglich.

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Sie haben Tomaten gerettet: Im Kursaal Bern werden gerade 500 Kilogramm verarbeitet, die ansonsten vernichtet worden wären.
Daniel König, Betreiber des Berner Lola Lorraineladens, bei dem die Tomaten am Donnerstag abgegeben wurden, sagt: «Die Tomaten kann man einkochen und danach als Sugo verwenden.» Viele Leute wüssten heute jedoch nicht mehr, wie dies funktioniere. «Im Internet gibt es aber zum Glück genügend Rezepte dafür.»
Die Unmengen von Tomaten stammen aus einem Bio-Betrieb, der anonym bleiben will. «Es handelt sich um Tomaten, die aufgrund ihrer schlechten Haltbarkeit für den Verkauf nicht mehr infrage kommen», sagt der Verkaufsleiter.
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Sie haben Tomaten gerettet: Im Kursaal Bern werden gerade 500 Kilogramm verarbeitet, die ansonsten vernichtet worden wären.

«Wir sind komplett überrannt worden. Wir haben Hunderte Mails und Telefonanrufe bekommen. Inzwischen mussten wir das Bestellfenster schliessen, weil wir so viele Bestellungen hatten», sagt Initiant Dominik Waser vom Verein Grassrooted. Sie hätten in Bern kurzfristig einen weiteren Lastwagen organisiert. Nun könne man 25,5 Tonnen in den Verkauf bringen, für 4,5 Tonnen habe der Produzent einen anderen Abnehmer gefunden.

Die Tomaten werden heute in Zürich beim Art Dock und in Bern vor dem Lola-Laden abgegeben. «Es kann sein, dass noch ein paar Tomaten übrig bleiben. Die Leute können vorbeikommen, aber wir können nicht garantieren, dass es noch welche hat.»

Das passiert mit dem Gewinn

Ohne die Aktion wären die 30 Tonnen Bio-Tomaten in der Biogas-Anlage gelandet. «Wir sind überwältigt über das Echo. Es ist mehr, als wir uns je erträumt hätten», sagt Waser. Schön sei, dass nun eine breite Öffentlichkeit über Food-Waste nachdenke, darüber, warum einwandfreie Lebensmittel einfach vernichtet würden.

Laut dem Verein geht etwas mehr als ein Drittel des Verkaufspreises an den Bauern, einen Teil fresse der Transport weg. Der Gewinn kommt dem Verein zugute, der künftig Gastrobetriebe mit «Luxusüberschuss» beliefern will. Nun müsse man die Logistik aufbauen und Lagerflächen anmieten.

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