Eier legende Künstlerin will nackt zur Art Basel

Aktualisiert

Provokative PerformancekunstEier legende Künstlerin will nackt zur Art Basel

Die Nacktkünstlerin Milo Moiré aus der Schweiz hat eine neue Aktion angekündigt: Sie will nackt mit dem Tram bis zur Art Basel fahren und dort die Ausstellung besuchen.

von
Deborah Onnis

Die Schweizer Nacktkünstlerin Milo Moiré, die im April in Köln an der Art Cologne nackt Eier legte, kündigt ihren nächsten Auftritt an. Diesmal wird sie zwar nicht als menschliche Legehenne mit Farbe gefüllte Eier aus ihrem Unterleib pressen, dafür aber am Donnerstag splitterfasernackt in die Ausstellungen der Art Basel spazieren. Das kündigt die Künstlerin in einem Schreiben an die Medien an.

Den Messeplatz wird die unbekleidete Künstlerin mit Modelfigur mit dem Tram erreichen, heisst es in der Mitteilung. Ihren Körper wird sie dabei einzig mit Schriftzügen bedecken. Diese Performance, die sie «The Script System» nennt, sorgte bereits 2013 für Aufsehen. Damals war sie in Düsseldorf nackt im Tram und in der U-Bahn unterwegs:

"The Script System" from Milo Moiré on Vimeo.

Wie weit sie unbekleidet an der Art Basel kommen wird, ist offen. Die Art Basel wollte sich zur Performance nicht äussern. Dafür aber die Polizei von Basel-Stadt. «Im Kanton Basel-Stadt ist das blosse Nacktsein in der Öffentlichkeit nicht verboten. Die nicht sexuell motivierte Entblössung im öffentlichen Raum ist im Kanton Basel-Stadt weder nach StGB noch nach dem kantonalen Übertretungsstrafgesetz strafbar», so Andreas Knuchel, Polizeisprecher der Stadt Basel. Wenn sich aber jemand durch die öffentliche Zurschaustellung von Nacktheit gestört fühle, könne er eine Anzeige einreichen. Dann müsste die Staatsanwaltschaft den Fall prüfen.

Die Meinungen über die Nackt-Aktionen von Moiré sind geteilt: Von einigen werden sie als Kunst angepriesen, von anderen als pure Provokation verurteilt. In einer Umfrage von 20 Minuten, an der über 11'000 Leser teilnahmen, waren nur neun Prozent der Meinung, dass die «Eierlege-Performance» Kunst sei. 62 Prozent stempelten die Aktion als «pure Provokation» ab. 18 Prozent fanden, es sei beides, 11 Prozent wussen nicht, was sie davon halten sollten.

Nacktheit zentrales Mittel in Moirés Kunst

Bei der Performance «The PlopEgg Painting– A Birth of a Picture» steckte sich Moiré auf einem Podest vor der Kunsthalle in Köln mit Farbe gefüllte Eier in die Vagina, um sie später auf eine Leinwand plumpsen zu lassen. Dort verteilte sich die Farbe und bildete ein Gemälde. Bei diesem Auftritt gehe es ihr darum, den «weiblichen Schöpfungsakt künstlerisch verdichtet zu verkörpern».

Das Spektakel wurde vor allem von Männern fotografiert und aufgenommen. Die Künstlerin selbst empfand die Reaktionen des spontanen Publikums aber als «gelassen und interessiert». Solche Aktionen benötigten natürlich Überwindung, wie Moiré zugibt. Trotzdem: «Ich betrachte Nacktheit als etwas Natürliches, Gottgegebenes.» Nacktheit sei ein zentrales Mittel in ihrer Kunst.

Milo Moiré. (Screenshot RTL)

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