Studie zur BelastungEin Drittel der Lehrer steht vor einem Burnout
Jeder fünfte Lehrer ist «ständig überfordert», mehr als jeder dritte Pädagoge gibt an, sich oft schwach und krankheitsanfällig zu fühlen. Experten warnen vor den Folgen.

Ein Fünftel der befragten Lehrer fühlt sich ständig überfordert, beinahe genauso viele haben mindestens einmal pro Woche depressive Verstimmungen.
Tausende Lehrer sind oft überlastet, viele depressiv. Allein auf der Oberstufe seien mehr als 10'000 Pädagogen betroffen, berichtet die «SonntagsZeitung». Zu diesem Ergebnis kommt die erste Nationalfondsstudie zur Belastung von Lehrkräften der Fachhochschule Nordwestschweiz.
Gründe seien Zeitdruck, verhaltensauffällige Schüler und schwierige Eltern. Doch auch dass Lehrer auch dann zur Arbeit kommen, wenn sie eigentlich krank seien, erhöhe den chronischen Stress. Ein Fünftel der Befragten fühle sich ständig überfordert, beinahe genauso viele Lehrer haben mindestens einmal pro Woche depressive Verstimmungen. Mehr als ein Drittel der Pädagogen fühle sich zudem oft oder immer müde, schwach und krankheitsanfällig. Besonders gefährdet sind laut Studie Teilzeitlehrer mit hohem Pensum und Frauen.
Lehrerverband fordert Konsequenzen
Christoph Eymann, der Präsident der kantonalen Erziehungsdirektorenkonferenz (FDP), befürchtet negative Folgen auch für die Schüler. Voraussetzung für den Beruf sei, dass Lehrer die Kinder gernhaben, sagte Eymann der «SonntagsZeitung». Der Schweizer Lehrerverband fordert Konsequenzen und verlangt, dass Klassen nicht mehr als 22 Schüler haben und Pädagogen nicht mehr als 26 Wochenlektionen geben müssen.
Die Fachhochschule Nordwestschweiz führte für die Studie eine repräsentative Befragung unter 600 Pädagogen des 5. bis 9. Schuljahres durch.