Franzose wollte in der Schweiz Bomben legen

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Islamischer StaatFranzose wollte in der Schweiz Bomben legen

Ein 26-jähriger Franzose drohte damit, die UNO in Genf und eine Botschaft in Lausanne zu sprengen. Nun muss der ehemalige Syrien-Reisende ins Gefängnis.

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Der Strafgerichtshof Thonon verurteilte am 12. Oktober einen 26-jährigen Mann, der mit Bomben vor der UNO in Genf und vor der saudiarabischen Botschaft in Lausanne gedroht hatte.
Hier wollte der als «Akim» bekannte Mann nach eigenen Angaben eine Bombe legen: Die UNO in Genf. Vor Gericht gab sich der Mann reuig und entschuldigte sich für die Drohungen.
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Der Strafgerichtshof Thonon verurteilte am 12. Oktober einen 26-jährigen Mann, der mit Bomben vor der UNO in Genf und vor der saudiarabischen Botschaft in Lausanne gedroht hatte.

ca-chambery.justice.fr

Einen Anschlag, grösser als 9/11, habe er in Paris geplant, sagte ein 26-jähriger Mann gestern vor dem Strafgericht im französischen Thonon. Zudem habe er vor der UNO in Genf und vor der saudiarabischen Botschaft in Lausanne eine Bombe zünden wollen. Der als «Akim» bekannte Mann kassierte gestern eine 18-monatige Haftstrafe, berichtet «Le Temps». Wegen einer früheren Verurteilung muss der Mann insgesamt 22 Monate ins Gefängnis. Verurteilt wurde er, weil er eine in Frankreich verbotene, nicht tödliche Waffe des Typs Gomm Cogne besass.

Ob seine Terror-Drohungen ernst zu nehmen sind, blieb vor Gericht unklar. Der Staatsanwalt wies darauf hin, dass der Mann mit dem Islamischen Staat sympathisiere. Das zeigten Textnachrichten, die er mit Omar Diaby, einem in Frankreich bekannten Anwerber der Terrormiliz, ausgetauscht habe. Auf seinem Handy fanden Ermittler zudem Nachrichten, in denen er seine Treue zum Kalifat schwor. In Vernehmungen sagte er, er sehe sich als «muslimischen Wikinger», der die Kriege in Syrien, aber auch die Attentate in Frankreich beenden wolle.

Taufgäste angegriffen

Im Jahr 2015 war der praktizierende Muslim nach Syrien gereist. Im August dieses Jahres hatte er innerhalb von nur fünf Minuten eine junge Französin geheiratet, die er auf Snapchat kennen gelernt hatte. Noch am Tag seiner Hochzeit griff er Anwesende einer Taufe in einer Kirche in Annemasse verbal an und drohte ihnen, sie seien nicht sicher. Daraufhin wurde er festgenommen.

Das Gericht erachtete den Mann laut «Le Temps» als schuldfähig, obwohl ihn zwei von drei Psychiatern als vorpsychotisch und schizophren beurteilt hatten. Vor Gericht sagte der Mann, er wolle nach seiner Haftstrafe, gegen die er nicht rekurrieren werde, in Algerien bei seiner Mutter leben. Er werde in Zukunft seine Medikamente nehmen und an den Therapien teilnehmen. Er entschuldige sich für seine Drohungen und dafür, seine Mutter in Angst versetzt zu haben.

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