JugendumfrageGeneration Leistung – nur die Noten zählen
Die 20-Minuten-Jugendumfrage zeigt: 84 Prozent der Schüler sind gute Noten wichtig. Vor allem junge Frauen setzen sich selbst unter Druck.
Schweizer Schüler, Lehrlinge und Studenten wollen gute Noten schreiben. Zwar machen Eltern und Lehrmeister teilweise Druck, am häufigsten stammt dieser jedoch vom Schüler selbst – vor allem bei Mädchen und jungen Frauen. 22 Prozent der Schüler geben an, nicht genügend Zeit für Freunde zu haben. Das zeigt die Jugendumfrage von 20 Minuten (siehe Box).
Grundsätzlich sind die Schüler in der Schweiz keine Lernmuffel: Die Mehrheit der Teilnehmer (73%) geht oder ging gern zur Schule. Für 84 Prozent sind gute Noten wichtig oder eher wichtig. Gleich Klassenbester wollen die Schüler aber nicht sein, wie die Ergebnisse der Pisa-Studie zeigten.
Mehrheit findet Leistungsdruck hoch
Junge Männer sind häufiger Schulmuffel (31%) als junge Frauen (23%) und achten weniger auf gute Noten. Von den männlichen Teilnehmern geben 81 Prozent an, dass gute Noten wichtig sind, bei den Frauen sind es 87 Prozent. Die Noten spielen für die meisten aber keine Rolle für das Ansehen der Mitschüler.
Um die erwünschte Leistung in der Schule zu erbringen, setzen sich die Schüler oft selbst unter Druck. 83 Prozent sagen, der Leistungsdruck in der Schule sei gross, 18 Prozent leiden darunter.
Leistungsdruck üben vor allem die Jungen selber aus: 40 Prozent der Teilnehmer sagen, sie würden sich selbst unter Druck setzen. 14 Prozent verspüren Druck vonseiten der Eltern, 13 Prozent fühlen sich vom Arbeitsmarkt unter Druck gesetzt. Das hat Folgen für das Leben der Schüler: 22 Prozent haben nicht genug Zeit, ihre Freundschaften zu pflegen.
Auch beim Druck gibt es Geschlechterunterschiede. Fast die Hälfte der Frauen gibt an, sich selbst Druck zu machen, bei den Männern ist es weniger als ein Drittel. Stattdessen geben 35 Prozent von ihnen an, sich von niemandem unter Druck setzen zu lassen; bei den Frauen sind es nur 21 Prozent.
Die Umfrage
An der 20-Minuten-Jugendumfrage nahmen vom 8. bis 11. Dezember 2016 13'545 Personen teil. Die Daten wurden von den Politologen Lucas Leemann und Fabio Wasserfallen nach geographischen und sozio-demographischen Variablen gewichtet, damit die Auswertung möglichst genau der Bevölkerungsstruktur der 14 bis 24-Jährigen entspricht.
Maximaler Stichproben-Fehlerbereich: ± 1.3 Prozentpunkte