SRF-Honegger wegen Trump unter Beschuss

Aktualisiert

«Eine Fehlbesetzung»SRF-Honegger wegen Trump unter Beschuss

SRF-Aushängeschild Arthur Honegger schiesst auf Twitter regelmässig gegen Trump. Ein SVP-Nationalrat bezeichnet ihn darum als «Fehlbesetzung».

Kritisiert Trump regelmässig: SRF-Mann Arthur Honegger.
SVP-Nationalrat Claudio Zanetti ist das ein Dorn im Auge: Meinungen von SRF-Journalisten seien Privatsache. «Er darf von mir aus daheim eine Trump-Voodoo-Puppe mit gelben Haaren halten und mit dem Beil auf ihr herumhacken.»
Honegger ist News-Anchor bei «10vor10». Zuvor war er mehrere Jahre lang US-Korrespondent und leitete das SRG-Büro in Washington DC.
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Kritisiert Trump regelmässig: SRF-Mann Arthur Honegger.

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Der ehemalige US-Korrespondent und heutige «10vor10»-Moderator verhehlt nicht, dass er von US-Präsident Donald Trump wenig hält. Auf Twitter kriegt dieser regelmässig sein Fett weg. So auch diese Woche im Zusammenhang mit dem Treffen mit Wladimir Putin.

So liess Honegger seine gut 14'000 Follower wissen, dass er Politikern nie so recht glaube. «Mit seiner Bilanz beim Fakten-Check sticht Trump allerdings hervor», schreibt er. Den Tweet versieht er mit dem Hashtag «Pants on fire». Der Kinderspruch wird im Zusammenhang mit einem Lügner verwendet (Liar, pants on fire).

Auch zweifelt Honegger, ob Trump wirklich noch Herr der Lage ist: «Vielleicht sollten wir Trump nicht mehr als Regierungschef bezeichnen.» Es ist sein Fazit aus den widersprüchlichen Aussagen auf Trumps Reise.

Auf Twitter liessen die Kommentare nicht lange auf sich warten. So wurde SRF vorgeworfen, nicht objektiv zu berichten:

«Unerhört und unprofessionell»

Gegenüber Nau.ch bezeichnet auch SVP-Nationalrat Claudio Zanetti Honegger wegen seiner Tweets als «eine ziemliche Fehlbesetzung». Dass er seine eigene Meinung einfliessen lasse, sei «unerhört und unprofessionell» und «nicht das, was man von einem seriösen Medium erwartet». Honegger verliere seine Glaubwürdigkeit.

Trump sei gewählter Regierungschef, ob das dem Fernsehmann nun passe oder nicht, sagt Zanetti. Meinungen von SRF-Journalisten seien Privatsache. «Er darf von mir aus daheim eine Trump-Voodoo-Puppe mit gelben Haaren halten und mit dem Beil auf ihr herumhacken.»

«Er redet nicht für SRF»

Honegger scheint die Kritik nicht zu kümmern. Er kontert mit spitzer Zunge via Twitter:

Ebenfalls kein Problem sieht SRF-Mediensprecher Stefan Wyss. Honeggers Twitter-Account sei ein «publizistisch eigenständiger Auftritt, bei dem er klar deklariert, dass er für sich selbst redet und nicht für SRF», sagt er zum Portal. Der Objektivität schade das nicht. «Mit seinen Tweets, die unter anderem auf dem Expertentum als langjähriger US-Korrespondent und Buchautor basieren, beeinträchtigt er weder die Glaubwürdigkeit als ‹10vor10›-Moderator noch diejenige von SRF insgesamt.»

(20 Minuten)

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