Jede dritte Ausschaffung scheitert

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Abgewiesene AsylsuchendeJede dritte Ausschaffung scheitert

Die Ausschaffung von abgewiesenen Asylbewerbern stellt die Behörden vor Probleme. Rund 5000 der geplanten Rückführungen mussten dieses Jahr annuliert werden. Die Betroffenen waren untergetaucht.

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Viele betroffene Asylbewerber tauchen unter, bevor sie erst in ein Flugzeug gesetzt werden können.

Viele betroffene Asylbewerber tauchen unter, bevor sie erst in ein Flugzeug gesetzt werden können.

Von Januar bis Oktober 2012 sollten rund 16'000 abgewiesene Asylsuchende und andere Ausländer, die sich illegal in der Schweiz aufhalten, auf dem Luftweg ausgeschafft werden. Rund 5000 der geplanten Rückführungen mussten jedoch annulliert werden, weil die Betroffenen nicht auffindbar waren, wie ein Sprecher des Bundesamts für Migration der «NZZ am Sonntag» sagt.

Damit scheiterte jede dritte Ausschaffung. Das Problem der nicht auffindbaren und untergetauchten Asylsuchenden belastet auch das Verhältnis zwischen der Schweiz und Italien, wohin am meisten Asylsuchende ausgeschafft werden sollen. «Die italienischen Behörden kritisieren, dass die Überführungen von Asylsuchenden aus der Schweiz nicht richtig klappen», sagt Hans-Jürg Käser, Berner Regierungsrat und Präsident der kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren.

Das verärgere die italienischen Behörden, und er verstehe diesen Ärger. Verärgert sind auch einzelne Schweizer Kantone. So hat St. Gallen die Notbremse gezogen und schafft abgewiesene Asylsuchende nur noch aus, wenn sie vorher in Ausschaffungshaft genommen werden können. Allerdings fehlen in der Schweiz 500 bis 700 Plätze in Ausschaffungsgefängnissen.

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