ÜberdurchschnittlichJeder 4. Schweizer raucht – weltweit jeder Fünfte
Eine Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO zeigt: Jeder vierte Schweizer greift zum Glimmstängel, das ist mehr als der weltweite Durchschnitt.
Weltweit raucht jeder fünfte Mensch. In der Schweiz ist es jeder Vierte. Das zeigt eine Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO, über die Radio SRF berichtet hat. Damit liegen die Schweizer über dem weltweiten Durchschnitt.
Wie der «Tages-Anzeiger» schreibt, schneidet die Schweiz im Vergleich mit den Nachbarländern aber nicht ganz so schlecht ab. In Österreich rauchen laut dem Eurobarometer 28 Prozent der Bevölkerung, in Deutschland 25 Prozent und in Italien 24 Prozent. In Frankreich ist die Anzahl mit 36 Prozent sogar noch deutlich höher. Dennoch sterben laut Zahlen des Bundesamts für Gesundheit in der Schweiz pro Tag 26 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums.
Werbe-, Promotions- und Sponsoringverbot gefordert
Thomas Beutler von der Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention sagt zur Zeitung: «Die Schweiz steht im europäischen Vergleich nicht schlecht da.» Dennoch steht die Schweiz beim Gesundheitsbewusstsein nicht an der Spitze, wenn es um den Tabakkonsum geht. Beutler: «Der Unterschied ist, dass sich in anderen Ländern in den letzten Jahren viel getan hat – während die Schweiz seit 2010 keine Gesetze mehr verabschiedet hat zur Reduktion des Tabakkonsums.»
Damit die Anzahl Raucher in der Schweiz sinkt, braucht es laut der Lungenliga Zürich vor allem eines: «Ein umfassendes Werbe-, Promotions- und Sponsoringverbot für Tabakprodukte».
«Rauchen obliegt dem Entscheid des Bürgers»
Anders als in vielen anderen europäischen Ländern sei die Plakatwerbung für Tabakprodukte oder das Sponsoring von Festivals erlaubt. Als der Bundesrat dies ändern wollte, lehnte das Parlament jedoch ab.
SVP-Nationalrat Gregor Rutz, Präsident der Vereinigung des Schweizer Tabakwarenhandels, war einer der Gegner. «In der Schweiz dagegen weist man die Menschen darauf hin, was Rauchen für Folgen hat, und überlässt den Entscheid dem Bürger», liess er damals verlauten.