47 Minuten weniger SchlafJeder dritte Schweizer hält sich für schlafgestört
Schweizer schlafen laut einer Studie immer weniger. Nicht nur gesundheitlich ist dies problematisch, sondern es hat auch Auswirkungen auf die Wirtschaft.
Mehr als acht Stunden schlafen und sich danach ausgeruht fühlen: Das ist für viele Schweizer eine Luxusvorstellung. Wie die «NZZ am Sonntag» schreibt, hält sich gemäss einer Umfrage jeder dritte Schweizer für schlafgestört.
Aber wie schlimm sieht die Situation tatsächlich aus? Eine Studie zeigt, dass Schweizer um 22.41 Uhr ins Bett gehen, um 23.03 Uhr einschlafen und um 6.27 Uhr aufstehen. Der Vergleich zum Jahr 1983, als die Daten zuletzt erhoben wurden, zeigt: Damals schliefen Schweizer 47 Minuten länger, denn sie gingen bereits um 21.54 ins Bett.
Schlafmangel als einer der grössten Gesundheitsgefahren
Wie die «NZZ am Sonntag» weiter schreibt, bewertet das Gottlieb-Duttweiler-Institut die Ergebnisse als einen «Wandel der Schlafgewohnheiten, wie es ihn zuletzt in der industriellen Revolution gab».
Wenig Schlaf ist gesundheitlich nicht unbedenklich: Gewichtzunahme, vorzeitige Hautalterung, Immunschwäche, Herzinsuffizienz, Schlaganfall, mangelnde Entgiftung, Lerndefizit und Minderleistung können daraus resultieren. 2014 kamen Forscher aus San Francisco zum Ergebniss, dass Leute, die weniger als sieben Stunden pro Nacht schlafen, Veränderungen der weissen Gehirnsubstanz aufweisen, ähnlich wie bei Demenzpatienten.
Minderschläfer gefährden aber bekanntlich nicht nur sich. Sie verursachen auch Unfälle im Strassenverkehr, wenn sie etwa in den Sekundenschlaf verfallen. Der volkswirtschaftliche Schaden beträgt durch den sogenannten «poor sleep» in den USA jährlich 2.28 Milliarden Dollar. Gemäss der Weltgesundheitsorganisation ist Schlafmangel einer der grössten Gesundheitsgefahren des 21. Jahrhunderts.