Polizei greift durchJetzt hagelts überall Bussen für Licht-Sünder
Seit Anfang Jahr müssen Auto- und Töfffahrer das Licht auch tagsüber einschalten. Beliess es die Polizei zu Beginn noch bei einer Ermahnung, wird jetzt der Bussenzettel gezückt.

Seit dem 1. Januar muss das Licht ständig eingeschaltet sein – ab jetzt werden überall Bussen verteilt.
Die Polizei im Kanton Schaffhausen liess die Auto- und Töfffahrer im Kanton Schaffhausen an der längsten Leine: Bis April liess sie ihnen Zeit, sich an die neue Regelung zu gewöhnen. Denn seit dem 1. Januar 2014 ist das Fahren mit Licht am Tag in der Schweiz Pflicht. Diese Massnahme betrifft alle Motorfahrzeuge, Zweiräder inbegriffen.
In Fribourg erwischte es seither 94 Verkehrsteilnehmer, in Luzern bis Ende März rund 150 Autofahrer. Auch der Kanton Graubünden sagt auf Anfrage, dass ab März etwas mehr als hundert Autofahrer gebüsst worden seien.
In anderen Kantonen ist die Schonzeit ebenfalls vorbei, wie etwa im Wallis, im Kanton Schwyz oder der Stadt Zürich. Zahlen können die zuständigen Korps keine nennen. Der Kanton Bern kannte im Gegensatz zu anderen keine Schonfrist: Ab dem 1. Januar wurden Verkehrsteilnehmer, die sich nicht ans Lichtobligatorium hielten, konsequent gebüsst.
Zunahme der Motorradunfälle auch hier?
Die Schweiz ist nicht Vorreiter in Europa: In vielen anderen Ländern gilt die Lichtpflicht bereits. Auch in Österreich wurde sie 2005 eingeführt – drei Jahre später aber wieder abgeschafft. Grund: Die Anzahl der Motorradunfälle war seit der Einführung stark angestiegen. Über die Gründe konnte nur spekuliert werden. Ein Argument: Da alle Fahrzeuge mit Licht fahren mussten, hätten die Motorräder den Vorteil verloren, frühzeitig wahrgenommen zu werden.
Roadcross-Sprecher Stefan Krähenbühl glaubt nicht an diese These: «Das halte ich für eine gewagte Annahme. Zumal das Unfallgeschehen gerade bei Motorfahrzeuglenkenden enorm von verschiedenen Einflüssen, allen voran dem Wetter, abhängig ist.»
Die Stiftung Roadcross begrüsse das Lichtobligatorium vollumfänglich. Krähenbühl: «Das Lichtobligatorium ist vor allem bei schlechter Witterung, bei Nebel, bei Dämmerung immens wichtig und bringt eine markante Verbesserung der Sicherheit auf den Strassen.» Vorher hätten in einer solchen Situation vielleicht einzelne Autofahrer vergessen das Licht einzuschalten. «Mit dem Obligatorium ist dieses Risiko deutlich kleiner.»