RauchfreiMarlboro kommt als E-Zigarette auf den Markt
Der Tabakkonzern Philip Morris bringt ab August eine rauchfreie E-Zigarette auf den Markt. Diese soll nicht nur weniger schädlich sein, sondern auch Genuss und echtes Raucherlebnis bringen.
Anfang August will Philip Morris International (PMI) seine Version einer rauchfreien E-Zigarette in den Städten Zürich, Basel, Bern, Neuenburg, Lausanne und Genf lancieren, wie die «NZZ am Sonntag» schreibt. Die neue E-Zigarre trägt den Namen «iQOS» und soll die Alternative zum traditionellen Glimmstengel sein. «iQOS» wird an 250 Valora-Kiosken verkauft werden.
Die neue E-Zigarette wurde seit Herbst in Pilotstädten in Japan und Italien getestet. Ab September soll sie nun auch dort landesweit erhältlich sein.
Milliarden in die Entwicklung gesteckt
Anders als bei elektronischen Geräten, die eine nikotinhaltige Flüssigkeit verdampfen und von Rauchern als zu wenig echt empfunden werden, besteht die neue E-Zigarette aus einem Halter mit Heizelement. Anstatt den Tabak zu verbrennen, wird ein Röllchen mit Marlboro-Tabak erwärmt. Dadurch soll die E-Zigarette weniger gesundheitsschädigend sein.
Der zweitgrösste Zigarettenhersteller der Welt soll laut NZZ am Sonntag rund 2 Mrd. Fr. in die Entwicklung von sogenannt «risikoreduzierten Tabakprodukten» gesteckt haben. In der Schweiz wurde ein grosser Teil der Entwicklungsarbeit vorgenommen. Mehr als 400 Wissenschafter und Ingenieure sollen inzwischen im PMI-Forschungszentrum an verschiedenen Plattformen arbeiten. Diese sollen eine Alternative zum Glimmstängel bieten. In Bologna entsteht zurzeit für rund 500 Mio. Fr. die erste Fabrik zur Herstellung von iQOS-Tabakstäbchen. Dort sollen ab 2016 pro Jahr rund 30 Mrd. Stück fabriziert werden.
Umsatzrückgang aufhalten
Die neue E-Zigi soll nicht nur echter rüberkommen, sondern auch weniger schädlich sein. «Wir wollen erwachsenen Rauchern ein Tabakprodukt anbieten, das potenziell weniger schädlich ist als die Zigarette», so Moira Gilchrist, Direktorin Scientific Engagement bei PMI in Neuenburg, zur «NZZ am Sonntag». Ziel sei die «substanzielle Reduktion des Risikos». Gleichzeitig sollen aber der «Genuss und das Raucherlebnis» beibehalten werden.
Zudem erhofft man sich bei dem Tabakkonzern, dass mit dieser Alternative der Umsatzrückgang aufgehalten werden kann. In der Schweiz schrumpft die Zahl der verkauften Zigaretten seit Jahren: 2009 wurden rund 13,5 Mrd. Stück verkauft. 2014 waren es noch 10,9 Mrd. Laut Marktforscher Euromonitor sollen 2019 nur noch 8,2 Mrd. Zigis verkauft werden.