Mit 100 Migranten ins Tessin eingereist

Aktualisiert

«No Borders Train»Mit 100 Migranten ins Tessin eingereist

Aktivisten sind am Samstag mit über hundert Personen, die sich illegal in Italien aufgehalten hatten, in die Schweiz gefahren. Grenzwächter rüsteten an der Grenze auf.

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dp/ng

Am Samstag sind über hundert Personen, die sich illegal in Italien aufhalten, zusammen mit Sympathisanten per Zug in die Schweiz eingereist. Von Mailand über die Schweizer Grenze nach Brüssel - das war das Ziel der Organisation «No Borders Train», die sich für die europäische Bewegungsfreiheit einsetzt. Ihr Slogan lautet: «Unser Europa hat keine Grenzen. Mit dem Zug europäische Grenzen missachten.»

Durch Hinweise in den sozialen Medien hatte das Grenzwachtkorps von der Aktion erfahren. Daraufhin verstärkte es die Südgrenze im Tessin und im Wallis bis am Sonntag mit 80 Mitarbeitenden aus der Deutsch- und Westschweiz. Die deutsche Bundespolizei verstärkte ihrerseits ihre Kräfte an der Grenze zur Schweiz, um das Grenzwachtkorps an der Nordgrenze zu entlasten. Die Luftwaffe stellte zur schnellen Verschiebung der Kräfte einen Superpuma zur Verfügung. Ebenfalls im Einsatz waren 30 zusätzliche Mitarbeitende der Kantonspolizei Tessin.

Die betroffenen Personen wurden mehrheitlich an die italienischen Behörden rücküberwiesen. Vier Personen stellten einen Asylantrag in der Schweiz. Viele der Migranten hatten zuvor bereits in Italien Asyl beantragt und nicht erhalten.

«Mehr Mittel für Grenzwachtkorps»

Laut Walter Pavel, Sprecher der Eidgenössischen Zollverwaltung, lief alles sehr friedlich ab: «Es gab einen konstruktiven Dialog.»

FDP-Präsident Philipp Müller appelliert ans Nachbarland: «Die Italiener haben sich an das Dubliner Abkommen zu halten.» Es brauche mehr finanzielle Mittel für das Grenzwachtkorps, so wie es das Parlament schon länger verlange.

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