RücktrittsforderungNach Mörgeli-Angriff – SRF steht zu Schawinski
Die Beschwerden wegen des «Schawinski»-Talks mit Andreas Thiel gehen weiter: Christoph Mörgeli fordert die Absetzung des Moderators. Das SRF hält an Schawinski fest.
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Unter Beschuss: Gegen Talkmaster Roger Schawinski werden Rücktrittsforderungen laut.
Der Streit um Roger Schawinski eskaliert. Heute Morgen erhielt das Schweizer Fernsehen dicke Post. Der Absender: SVP-Nationalrat Christoph Mörgeli. «Ich bin sehr erstaunt, dass das SRF bei Schawinski nicht durchgreift», meint Mörgeli. In einem Brief an SRF-Chef Ruedi Matter, der 20 Minuten vorliegt, regt er deshalb die Absetzung des Talkmasters an: «Wenn ein Mitarbeiter eines Staatsunternehmens einen Gast als ‹Arschloch› betitelt, muss die Unternehmensleitung handeln.»
136 Beschwerden gegen Schawinski
Nachdem das Gespräch zwischen dem Talker und dem Satiriker Andreas Thiel völlig aus dem Ruder gelaufen war, soll Schawinksi seinen Gast nach der Sendung heftig beschimpft haben. Dabei soll auch das Schmähwort gefallen sein. Auf den Vorfall angesprochen, gab Schawinski seinen Ausrutscher zu. Doch Mörgeli ist das nicht genug: Er will Schawinski mit einem Disziplinarverfahren strafen und fordert den Kopf des streitbaren Moderators.
Dass der SRG-Ombudsmann Achille Casanova bereits aktiv geworden sei, ist Mörgeli nicht genug. «Eine solche Beschimpfung geht auf keine Kuhhaut», findet der SVP-Nationalrat. Bei der Ombudsstelle sind mittlerweile 136 Beanstandungen eingegangen. In vielen wird die Absetzung des Moderators gefordert. «Ein absoluter Rekord», wie der Ombudsmann mitteilt.
SRF gibt sich wortkarg
Das SRF will zu den Vorwürfen im Moment keine Stellung nehmen. «Zu diesem Thema wurde schon viel gesagt», teilte ein Sprecher am Montagmorgen mit. Erst am Nachmittag folgte die Stellungnahme auf das Schreiben: Das SRF bestätigt, dass Mörgelis Brief eingegangen sei. Handlungsbedarf sieht man am Leutschenbach aber keinen. Wie Mediensprecher Stefan Wyss mitteilt, ist die Angelegenheit bereits intern geklärt worden. Damit bekräftigt das SRF den Entschluss von Chefredaktor Tristan Brenn, der auch weiterhin an Schawinski festhalten will.