Pendeln zur Rushhour könnte teurer werden

Aktualisiert

Mobility PricingPendeln zur Rushhour könnte teurer werden

Wenn es nach Verkehrsministerin Doris Leuthard geht, sollen ÖV-Nutzer zu Spitzenzeiten bald mehr für ihre Tickets bezahlen, als wenn sie tagsüber unterwegs sind.

rok
von
rok
Mobility Pricing im ÖV: Pendeln zu Spitzenzeiten soll teurer werden.

Mobility Pricing im ÖV: Pendeln zu Spitzenzeiten soll teurer werden.

Bundesrätin Doris Leuthard brütet über brisanten Plänen: Ihr Verkehrsdepartement (Uvek) arbeitet zurzeit im Auftrag des Bundesrates an einem Konzeptbericht zu Mobility Pricing in der Schweiz. Die Idee: Wer stark genutzte Verkehrswege befährt, soll dafür künftig mehr bezahlen, als wer auf weniger stark frequentierten Strecken unterwegs ist – sowohl auf der Strasse als auch im öffentlichen Verkehr. Ziel des neuen Bezahlsystems ist es, die Verkehrsspitzen zu glätten. Zur Rushhour sollen also weniger Leute unterwegs sein, das Passagieraufkommen soll sich besser verteilen.

In verschiedenen Modellen zeigt das Uvek auf, wie eine Einführung von Mobility Pricing für den ÖV in der Schweiz aussehen könnte. Wie die «Basler Zeitung» am Donnerstag schreibt, soll das System in drei Etappen eingeführt werden.

Teurer als das GA

In einem ersten Schritt würde das System demnach auf vereinzelten überbelasteten Bahn- und Buslinien versuchsweise eingeführt. Als Nächstes würde das Mobility Pricing auf weitere verkehrsbelastete Zonen ausgedehnt, um auch in stark belasteten Agglomerationen eine bessere Verkehrsführung zu erreichen. Erst in einem dritten Schritt würde das System flächendeckend auf das gesamte ÖV-Netz eingeführt, inklusive Schiffe und Seilbahnen.

Die neuen Tarife sollen von den jeweiligen Transportunternehmen bestimmt werden können, allerdings soll der Bund entsprechende Vorgaben machen. Abgerechnet könnte über ein automatisches Erhebungssystem via Smartphone werden. Ist man auf einer Mobility-Pricing-Strecke unterwegs, würde dies automatisch registriert. Insgesamt solle man für Mobilität nicht mehr, sondern anders bezahlen, heisst es im Artikel der «Basler Zeitung». Wer viel unterwegs ist, wie die heutigen GA-Besitzer, müsste wohl aber doch deutlich tiefer in die Tasche greifen als heute.

Deine Meinung zählt