Chip-PflichtPolizei soll jede Drohne verfolgen können
Der Bund bereitet die Registrierungspflicht für Drohnen vor. Ein Chip könnte dabei helfen.

Unter Kontrolle: Eine Drohne fliegt in der Nähe eines badenden Kindes. (22. Januar 2016)
Keystone/Martin MeissnerEgal, was Drohnen auch anrichten: Besitzer haben von den Hütern des Gesetzes kaum etwas zu befürchten. «Das Problem ist, dass wir fehlbare Drohnen-Piloten kaum je erwischen können. Aus diesem Grund haben wir beschlossen, eine elektronische Registrierung einzuführen», erklärt Urs Holderegger vom Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) auf srf.ch. Das Amt ist mit dem jetzigen Zustand nicht zufrieden und will etwas dagegen unternehmen.
Holderegger schwebt bereits eine Lösung vor, wie man Drohnenbesitzer registrieren kann. Jede Drohne erhält einen Chip, so dass sich ein Käufer gezwungen sieht, sich registrieren zu lassen. Der Chip soll wie bei einer SIM-Karte beim Handy funktionieren. «Er sendet seine Position ins Handynetz und identifiziert sich mit einer IP-Adresse. Die Strafverfolgungsbehörden könnten dank Funkdaten einen Drohnen-Besitzer aufspüren – auch im Nachhinein», erklärt die Website von SRF.
Ein jahrelanger Prozess
Allerdings ist man sich im Bazl bewusst, dass dafür einige rechtliche Hürden zu nehmen sind. Ein Richter müsse dem zwingend zustimmen, weiss Holderegger. Bisher sei erst ein Grundsatzentscheid für die elektronische Registrierung gefallen und dies nicht nur in der Schweiz. Sie hätten Feedback von anderen europäischen Behörden erhalten, dass auch sie über eine Registrierungspflicht nachdenken, sagt der Beamte.
Unter die Regelung sollen Drohnen ab 500 Gramm fallen, also auch jene Geräte, die in der Spielwarenabteilung erhältlich sind. Es gäbe sicher eine Übergangsfrist, meint Holderegger. «Zuerst müssen die neuen Geräte mit solch einem Chip ausgerüstet sein.» Zu einem späteren Zeitpunkt müssten bestehende Geräte nachgerüstet werden.
Bis die Registrierung von Drohnen gesetzlich verankert ist, dauert es allerdings mehrere Jahre. Neben rechtlichen Fragen stellen sich auch politische: «Wie verhältnismässig ist diese Lösung? Wie verträgt sie sich mit dem Datenschutz?», fragt srf.ch.