Privatsender wollen SRF-Inhalte übernehmen

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No-BillagPrivatsender wollen SRF-Inhalte übernehmen

Am 4. März entscheidet die Schweiz über die Radio- und Fernsehgebühren. Bei einem Ja zur No-Billag-Initiative werden Lizenzen frei. Private Fernsehstationen zeigen bereits Interesse.

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SonntagsZeitung/nag
Eine Kamera filmt das Studio der Sendung «Glanz und Gloria» im Schweizer Radio und Fernsehen SRF. (Archiv)

Eine Kamera filmt das Studio der Sendung «Glanz und Gloria» im Schweizer Radio und Fernsehen SRF. (Archiv)

Keystone/Ennio Leanza

Bei einem Ja zur No-Billag-Initiative zieht sich die SRG zurück und stellt den Betrieb ein. Ein Szenario, auf das sich Schweizer Privatsender derzeit vorbereiten, wie die «SonntagsZeitung» berichtet. Für TeleZüri würden sich durch den Sendeschluss der SRG «Chancen für mehr Zuschauer und damit auch für mehr Einnahmen» ergeben, sagt Roger Elsener, Geschäftsführer des Bereichs TV und Radio der AZ Medien. «Wir würden verstärkt in Inhalte investieren, die heute die SRG besetzt.»

Ebenfalls zu den AZ Medien gehört TV24. Dort liebäugelt man vor allem mit Erweiterungen im Bereich Sport: «Für TV24 wären zum Beispiel Rechte im Eishockey, Tennis oder Fussball interessant. Zum Spengler-Cup würden wir sicher nicht Nein sagen. Auch die Champions League oder Fussball-Länderspiele der Schweizer Nati wären interessant», sagt Elsener in der SonntagsZeitung. Auch die Produktion und die Übertragung für die Lauberhorn-Skirennen könnte man stemmen.

Bei Mysports von UPC will man sich nicht äussern. Auch Teleclub möchte «Fragen rund um die Initiative nicht kommentieren». Dominik Kaiser, Chef von 3+, kündigte hingegen schon vor einem Monat öffentlich an: «Wir könnten uns gut vorstellen, dass wir dann noch schneller noch mehr Geld in zusätzliche Schweizer Programminhalte investieren würden.» Serielle Fiktion und weitere Unterhaltungsformate sollen im Vordergrund stehen.

Weniger euphorisch sind die konzessionierten Lokalsender. «No Billag bedeutet Sendeschluss bei den privaten Regionalsendern», warnt der Branchenverband Telesuisse auf seiner Website. «Ein Wegfall der Gebühren würde auch das Ende eines überwiegenden Teils der Regionalsender bedeuten.»

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