UmzonungRentnerin verliert eine halbe Million Franken
Die aargauische Gemeinde Reinach hat Rosmarie Kohli nicht informiert, dass ihr Land umgezont wird. Dazu ist sie auch nicht verpflichtet. Für die Frau hat das weitreichende Folgen.
Im Amtsblatt des Kantons Aargau hat die Gemeinde Reinach geschrieben, dass die Parzelle von Rosmarie Kohli umgezont wird. Das teure Bauland soll zu günstigem Landwirtschaftsland werden, weil das Grundstück nicht erschlossen ist. Die Folge davon ist ein enormer Wertverlust. Statt rund einer halben Million Franken sei das Land nur noch 800 Franken wert, berichtet Tele M1.
Rentnerin Kohli, die im luzernischen Reiden wohnt, hat nichts davon mitbekommen. Entsprechend geschockt war sie, als sie es erfahren hat. «Ich wurde nicht informiert, obwohl mir das seinerzeit von der Gemeinde zugesichert wurde», sagt sie dem Regionalsender.
Gemeinde muss nicht informieren
An ein solches Versprechen kann sich die zuständige Bauverwaltung nicht erinnern. «Bei rund 4500 Grundeigentümern können wir das gar nicht», sagt Philipp Rüber, Leiter Bau und Planung. Man habe die Pflicht, sich selbst zu informieren.
Die Gemeinde sei nicht verpflichtet, jeden einzelnen Grundeigentümer anzuschreiben, heisst es auch beim Kanton Aargau. Die Publikation im kantonalen Amtsblatt sei ausreichend. Kohlis Beschwerde wurde vom Kanton abgewiesen.
Eine Entschädigung wird es nicht geben
Jetzt hofft die Frau, dass sie wenigstens eine Entschädigung für den Verlust erhält. Das Land sei für sie eine wichtige Reserve gewesen. Einen rechtlichen Anspruch hat sie aber wahrscheinlich nicht, weil das Grundstück nicht erschlossen ist.