Rummel um M13RhB-Lokführer meldet Unfall mit Bär
Aufregung im Engadin: Am Montagabend meldet ein Lokführer der Rhätischen Bahn einen Unfall mit einem Bären. Wurde M13 verletzt? Die Wildhüter suchen fieberhaft nach Spuren.
Ist M13 verletzt? Wenn ja, wie schwer? Im Bündnerland gibt es derzeit wilde Spekulationen über den berühmten Bären, der sich seit wenigen Wochen im Grenzgebiet zwischen der Schweiz und Österreich aufhält. Und das kommt nicht von ungefähr.
Am Montagabend zwischen 20 und 21 Uhr geht in der Zentrale der Rhätischen Bahn eine Meldung von einem ihrer Lokführer ein. Dieser gibt zu Protokoll, dass es einen Zwischenfall «mit einem grösseren Tier» gegeben habe, wie ein Sprecher der Rhätischen Bahn sagt. Es könne «nicht ausgeschlossen werden, dass es sich bei dem Tier um einen Bären gehandelt habe», so der Sprecher weiter. Recherchen von 20 Minuten Online zeigen: Der Lokführer sprach bei seiner Funk-Meldung an die Zentrale explizit davon, dass ein Bär angefahren wurde. Dies bestätigen zwei voneinander unabhängie Quellen.
Wegen des Unfalls wird gegen 21 Uhr Wildhüter Guolf Denoth alarmiert und nach Ftan gerufen. Dort ist es zu dem Zwischenfall gekommen - also ganz in der Nähe des Ortes, wo M13 erstmals gesichtet wurde. Auch Denoth wird darüber informiert, dass es sich um einen Bären gehandelt haben könnte, wie er auf Anfrage sagt. Der Wildhüter und Bezirks-Chef im Val Müstair sucht die Unfallstelle sorgfältig ab. Spuren findet er bislang keine, Entwarnung kann er trotzdem nicht geben.
Warten auf das GPS-Signal
Grund: Der Regen könnte allfällige Spuren beseitigt haben. Zudem konnte Denoth den Zug, welcher den Unfall verursacht hat, nicht untersuchen, weil dieser bereits weitergefahren war. Der RhB-Sprecher bestätigt, dass ein Zug nach einem Unfall mit einem Tier nicht stehen bleibt, sondern möglichst planmässig weiterfährt.
Bezirks-Chef Donath sagt, nun müsse abgewartet werden, was der GPS-Sender von M13 meldet. Dies könne jedoch – je nach Empfang – bis zu 10 Stunden dauern.
Ob das Amt für Jagd und Fischerei Graubünden bereits mehr weiss, ist derzeit unklar. Eine zuständige Person konnte nicht erreicht werden. Allerdings will das Amt am Nachmittag informieren und hat eine Medienmitteilung in Aussicht gestellt.
Feedback
Hinweise, Anregungen oder Informationen? Mail an: feedback@20minuten.ch
Der Bär M13
M13 ist ein zweijähriges Männchen und stammt aus dem Südtirol. Das Tier wiegt um die 100 Kilogramm und wurde im Oktober 2011 mit einem Peilsender ausgestattet. Diesen hat M13 allerdings verloren. Gut ersichtlich ist jedoch eine gelbe Marke, die der Bär weiter im Ohr trägt. Dass M13 nicht menschenscheu ist, stellten bereits Vertreter des Landesamts für Jagd und Fischerei in Bozen Anfang April fest. Im Südtirol war das Raubtier in rasantem Tempo unterwegs.