SVP sorgte 2013 für die meisten Schlagzeilen

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Mediale AufmerksamkeitSVP sorgte 2013 für die meisten Schlagzeilen

Die SVP war im vergangenen Jahr in den Schweizer Medien überrepräsentiert. Jede dritte Parteinennung entfiel laut dem Jahrbuch 2014 «Qualität der Medien Schweiz» auf sie.

Alt-Bundesrat Christoph Blocher äussert sich in Bern vor den Medien.

Alt-Bundesrat Christoph Blocher äussert sich in Bern vor den Medien.

Ihr Erfolg beruht darauf, dass sie eigene Themen in der medialen Agenda verankern kann. Dies zeigt auch die Auswertung derjenigen Themen, mit denen eine Partei jeweils am meisten Beachtung fand. Bei der SVP waren dies 2013 die Familien- und die Zuwanderungsinitiative, welche die Partei selbst initiiert hatte. Von allen Parteien die grösste Aufmerksamkeit erhielt die SVP auch beim US-Steuerstreit.

Im Vergleich dazu konnte sich die SP nur in der Debatte über Managerlöhne profilieren. Ihre Resonanz bei der AHV und der Gesundheitsreform war zwar höher als diejenige anderer Parteien, doch in absoluten Zahlen relativ gering.

Nennung wegen Partei-Entwicklung

Bei FDP und CVP fällt auf, dass sie fast ausschliesslich Themen medial dominierten, in denen es um ihre eigene Entwicklung ging. So fanden die beiden Parteien mit ihren Parteiprogrammen und Kandidaten in Ersatzwahlen am meisten Beachtung.

Daneben machte die FDP mit den Genfer Wahlen im Herbst 2013 Schlagzeilen, während die CVP noch am meisten im Zusammenhang mit der Strafanzeige gegen den früheren Ständerat Bruno Frick genannt wurde.

Anteilsmässig erhielt die SVP mehr Aufmerksamkeit als SP (20 Prozent) und FDP (16 Prozent) zusammen. Während die Zahlen der beiden Partei etwa deren Wählerstärke entsprechen, war die SVP mit 37 Prozent weit überrepräsentiert. Nicht überraschend war die Resonanz der SVP in den Boulevardmedien am grössten.

Die ungleichen Resonanzchancen würden die Parteien dazu zwingen, Initiativen zu lancieren und ihre Programmatik zuzuspitzen, sagte Christine Egerszegi, Aargauer FDP-Ständerätin und Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung Öffentlichkeit und Gesellschaft, vor den Medien in Bern. «Der Kompromiss wird zum Zeichen der Schwäche.» Das sei nicht gut für die Schweizer Konsenspolitik, mahnte sie. (sda)

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