Schweizer Grenzwache jagt Velo-Trickser

Aktualisiert

Gezielte KontrolleSchweizer Grenzwache jagt Velo-Trickser

Tessiner Grenzwächter führten am Samstag eine gezielte Kontrolle bei Velofahrern durch. 46 von ihnen müssen nun Kaufbelege für ihr Velo nachliefern, um einer Busse zu entgehen.

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Gezielte Velofahrer-Kontrolle am Grenzübergang von Ponte Tresa im Tessin.

Gezielte Velofahrer-Kontrolle am Grenzübergang von Ponte Tresa im Tessin.

Die Grenzwächter am Grenzübergang von Ponte Tresa im Tessin nahmen sich am Samstag jene vor, die die Grenze zwischen Italien und der Schweiz auf zwei Rädern passierten. Bei der gezielten Velofahrer-Kontrolle ging es darum, zu verhindern, dass Velos, die in Italien gekauft wurden, unverzollt in die Schweiz geschafft werden. Die Preisdifferenz zwischen der Schweiz und Italien ist gross - wer sein Velo im südlichen Nachbarland kauft, kann Hunderte Franken sparen.

Für jene Velos, bei denen die Herkunft vor Ort nicht geklärt werden konnte, müssen die Besitzer nun Belege nachliefern. Das war bei dieser Kontrolle bei 46 Velofahrern der Fall.

«Sie haben nun zehn Tage Zeit, um eine Schweizer Kaufquittung für ihr Velo vorzulegen - oder den Nachweis zu erbringen, dass sie das Fahrrad im Ausland gekauft und korrekt eingeführt und verzollt haben», sagt Augusto Schera von der Grenzwache dem Tessiner Sender RSI. Gelingt ihnen dies nicht, werden sie gebüsst.

Bei der Grenzwache in Basel führt man zwar keine gezielten Velofahrer-Kontrollen durch. Sprecher Patrick Gantenbein sagt jedoch: «Wenn jemand mit einem neuen und teuren Velomodell über einen Grenzübergang fährt, sehen wir natürlich genauer hin.»

Augenmerk auf unverzollten Autoreparaturen

Mehr noch als geschmuggelte Velos beschäftigen die Basler Grenzwache Autobesitzer, die ihre Fahrzeuge zur Reparatur ins Ausland bringen. Gantenbein: «Gerade Autofahrer, die deutsche Marken fahren, lassen ihr Auto vermehrt in Deutschland reparieren und erliegen dann der Versuchung, die gemachten Arbeiten und die Materialteile nicht zu deklarieren.» Bei Verdacht blickten die Grenzwächter auch mal unter die Motorhaube - und würden dabei schnell erkennen, ob das Auto gerade aus dem Service komme.

Velo- und Autofahrer, die erwischt werden, müssen mit einem Strafverfahren rechnen - sie zahlen eine Busse, die nicht bezahlten Mehrwertsteuerabgaben und müssen eventuell noch Zollabgaben entrichten. Zudem drohen ihnen am Zoll längere Wartezeiten, bis die Grenzwache die notwendigen Dokumente erstellt hat.

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