oBikeVerteilung von Leihvelos stösst auf Widerstand
Die Expansion des Start-ups mit den überall abstellbaren Mietvelos verzögert sich. Städte und Gemeinde wollen eigene Regeln festlegen.
In Münchwilen im Thurgau stehen bereits seit einigen Tagen Hunderte Mietvelos des Start-ups oBike hinter einem Kebabladen herum, wie ein Leser-Reporter berichtet. Auf die Frage von 20 Minuten, was mit den Fahrrädern geplant sei, antwortet die Sprecherin des Unternehmens aus Singapur: «Derzeit gibt es in der Schweiz mehrere Zwischenlager für oBikes. Wo genau die Velos verteilt werden, ist noch unklar.» Die Fahrräder könnten noch eine Weile da stehen bleiben, denn die Städte wollen ihren öffentlichen Grund nicht einfach so preisgeben.
Ursprünglich war geplant gewesen, dass diese Woche 500 Leihfahrräder in Luzern deponiert werden. Das verzögert sich nun jedoch. Das Start-up aus Singapur braucht nun doch eine Bewilligung der Stadt, wie Tele 1 berichtete. Anfänglich ging der Velo-Beauftragte der Stadt davon aus, dass keine Bewilligung nötig sei, weil die Velos keinen fixen Standort haben. Nutzer können das Velo nach Gebrauch irgendwo abstellen. Der nächste Nutzer findet es dann dank Smartphone und GPS. Der Stadtrat habe sich da nun umentschieden, da die Fahrräder für gewerbliche Zwecke auf öffentlichem Grund stehen. Man werde mit oBike zusammen Rahmenbedingungen ausarbeiten.
Uster hat Velos beschlagnahmt
Bisher sind die Fahrräder des Start-ups oBike nur in der Region Zürich zu finden. In der Stadt Zürich sorgten sie bei den Behörden bereits für viele Reklamationen. Viele Velos seien falsch parkiert worden und hätten Wege versperrt. Die Stadt hat die Leihfahrräder daraufhin jedoch nicht verboten, sondern mit dem Unternehmen Abmachungen getroffen. Zwei Mitarbeiter würden sich in der Stadt darum kümmern, dass die Regeln eingehalten werden.
In Uster hingegen gingen die Behörden rabiater vor. Am Dienstag wurden da 20 Leihfahrräder beschlagnahmt, nachdem das Start-up begonnen hatte, in den Gemeinden rund um Zürich Fahrräder zu verteilen. Die Gemeinde hat das Unternehmen zudem wegen Benützung des öffentlichen Grundes ohne Bewilligung verzeigt. Die Velos werden wieder freigegeben, wenn das Unternehmen die entstandenen Kosten bezahlt, wie die Stadt mitteilte. Das Unternehmen entschuldigte den Vorfall mit einem Kommunikationsfehler zwischen Unternehmen und Lieferanten. Alle Velos ausserhalb Zürichs sollen bis Freitag wieder eingezogen werden. oBike sei ausserdem in Kontakt mit Bern, Basel und Winterthur, um dort ebenfalls Leihvelos abzustellen.