«Das war unsere erste und letzte Party hier»

Aktualisiert

St. Gallen«Das war unsere erste und letzte Party hier»

In der Nacht auf Donnerstag feierten Studenten der HSG in St. Gallen eine Party. Das Fest artete in einen wüsten Saubannerzug aus. Die Veranstalter erklären sich.

lad
von
lad
Am Mittwoch lud die Studentenverbindung CF (Cercle des Francophones) zu einer Halloween-Party ein.
In diesem Gebäude der Studentenverbindung A.V. Mercuria San Gallensis fand die Party der Studenten aus der Romandie statt.
Den Veranstaltern geriet die Party jedoch ausser Kontrolle.
1 / 7

Am Mittwoch lud die Studentenverbindung CF (Cercle des Francophones) zu einer Halloween-Party ein.

Facebook

Wenn auch ein bisschen verfrüht: Gegen 100 Studenten feierten in der Nacht auf Donnerstag in St. Gallen eine Halloween-Party. Den Veranstaltern, HSG-Studenten des Vereins CF (Cercle des Francophones), geriet der Anlass aber völlig ausser Kontrolle. Nach einer Lärmklage rückte die Polizei kurz vor 1 Uhr zum Studentenlokal an der Speicherstrasse aus.

(Video: viv)

«Fuck the police»

«Den Saal haben wir von der Studentenverbindung für den Abend gemietet», so die Veranstalter am Donnerstag gegenüber 20 Minuten. Auch hätten sie versucht, den Lärm in Grenzen zu halten. «Das war bei so vielen Personen allerdings nicht einfach», sagt einer der Organisatoren.

Die Polizei büsste die Veranstalter mit 60 Franken, dann wurde die Party aufgelöst. Damit war der Radau aber nicht beendet – ganz im Gegenteil. Betrunkene Studenten begannen die Polizisten zu beleidigen. Sie schmissen mit Flaschen um sich und skandierten: «Fuck the police!». Mehrere Teilnehmer hätten an den Strassenrand und an Mauern uriniert, wie die Polizei schreibt. Zudem wurde eine Baustelle beschädigt. Bis in die Innenstadt mussten die Studenten von der Polizei begleitet werden. Ein betrunkener Randalierer wurde festgenommen.

Die Uni geht dem Fall nach

Lärmklagen wegen Studentenpartys würden immer wieder eingehen, sagt Roman Kohler von der Stadtpolizei St. Gallen: «Dass es aber so einen Unmut und so kein Verständnis für die belästigten Leute in der Umgebung gibt, das erleben wir wirklich selten.»

Für die ernüchterten Veranstalter ist nach diesem Debakel klar: «Das war die erste und letzte Party von uns in diesem Saal.» Damit dürfte die Sache aber nicht erledigt sein. Laut der Uni St. Gallen verpflichten sich Studierende bei der Immatrikulation durch eine Unterzeichnung, den Ruf der HSG zu wahren, auch wenn sie sich nicht auf dem Campus befinden. «Eine Klärung des Vorfalls ist eingeleitet worden», so Julia Hüfner von der Kommunikationsabteilung der Uni.

Vereinsprivilegien sistiert

Dass solches Verhalten für Studentenverbindungen Konsequenzen nach sich ziehen kann, zeigte sich bereits in der Vergangenheit. Bei einem Anlass an der HSG liess die Studentenverbindung A.V. Amicitia eine Stripperin auftreten. Dafür wurde der Verein vom Senatsausschuss der HSG zu gemeinnütziger Arbeit verdonnert. Zudem wurden dem Verein die Privilegien für ein Jahr sistiert. Ob dieser Vorfall in der Speicherstrasse ebenfalls Konsequenzen nach sich zieht, wird sich zeigen.

Deine Meinung zählt