Augenzeuge in Flums SG«Er hätte sie getötet, wäre ich nicht dazwischen»
Ein 17-Jähriger ist in Flums mit einem Beil auf Passanten losgegangen. Dabei hat er auch ein Auto gestohlen und ist verunfallt. Der Autobesitzer ist fassungslos.
Auf dem Postplatz in Flums SG ist am Sonntagabend der 17-jährige Lette Sasha mit einem Beil auf ein Ehepaar losgegangen. Ein Mann fuhr zu diesem Zeitpunkt gerade mit seiner Frau im Auto am Tatort vorbei. Der Autofahrer hielt an und versuchte zu helfen. Das sei eine Selbstverständlichkeit gewesen, sagt er zu 20 Minuten. «Er hätte die Frau getötet, wäre ich nicht dazwischengegangen.» Bei der Auseinandersetzung wurde der Helfer vom Angreifer mit dem Beil verletzt, als er seine Hand schützend vor sich hielt.
Der Täter, dessen Gesicht wegen der hochgezogenen Kapuze kaum erkennbar gewesen sei, habe sich daraufhin ins Auto des Mannes gesetzt und sei geflohen. Kurz darauf verunfallte der 17-Jährige. Das Auto erlitt dabei Totalschaden, sagt dessen Besitzer.
«Sasha war ein Einzelgänger»
Ein Nachbar beschreibt den mutmasslichen Täter als «ruhigen Typ» und «freundlich». Die Anwohner können sich die Tat nicht erklären. Das sieht der Augenzeuge anders: «Ich kann nicht verstehen, wie man einen solchen Menschen als freundlich bezeichnen kann.»
Ein Nachbar des mutmasslichen Täters erzählt:
(Video: jen/ehs)
Auch ehemalige Mitschüler berichten, dass Sasha in der Schule bereits damit geprahlt habe, dass er Waffen besitze. Er sei ein Einzelgänger gewesen und habe schon in der Schulzeit keine Freunde gehabt, sagt ein Anwohner, dessen Tochter mit dem mutmasslichen Täter zur Schule ging.
Seit Juni 2017 war der 17-Jährige der Polizei bekannt. Sowohl die Jugendarbeit als auch die Berufsschule meldeten auffälliges Verhalten und Anspielungen auf Gewalt.