St. Galler RheintalLehrlinge bauen Güllefass zu Whirlpool um
Drei junge Elektriker aus dem St. Galler Rheintal haben aus einem alten Güllefass einen mobilen Whirlpool gebaut. Unzählige Facebook-User sind begeistert.
«Unser Lehrer hat uns nicht zugetraut, dass wir das in der vorgegebenen Zeit hinkriegen», erzählt Malik Bucher aus Lüchingen SG. Der junge Elektriker und seine zwei Kollegen Samuel Sätteli aus Oberschan und Fabian Oesch aus Rebstein planten nämlich ein ziemlich schräges Projekt für ihre Lehrabschlussprüfung, so der «Rheintaler». Sie bauten ein Güllefass zu einem mobilen Whirlpool mit Soundanlage um – und das in gut zwei Monaten.
Bei der Themenauswahl seien sie völlig frei gewesen. Das habe die Aufgabe aber nicht wirklich vereinfacht, so Bucher. Von Anfang an sei aber klar gewesen, dass sie mit ihrem Projekt einen Ort der Erholung schaffen wollten. Zuerst hätten sie einen normalen Anhänger zu einem fahrbaren Pool umbauen wollen, so Bucher. Nach anfänglichem Hin und Her seien sich die drei dann aber irgendwann einig geworden. «Wir entschieden uns für ein 50-jähriges Güllefass für tausend Franken.» Nicht zuletzt deshalb, weil die übrigen Varianten einfach zu teuer gewesen wären.
Über 1000 Likes auf Facebook
«Wir haben acht Tage à zehn Stunden daran gearbeitet – und das in unserer Freizeit», erinnert sich der 21-Jährige. Neben der Reinigung und der Beseitigung der Rostflecken habe vor allem das Schleifen die meiste Zeit in Anspruch genommen. «Wir dachten eigentlich, es würde einfach werden. Doch dann wurde es immer aufwändiger.» Denn: Nachdem sie das Fass von allem Rost befreit hatten, ging die eigentliche Arbeit erst richtig los. Nach einer neuen Grundierung und einem Poolanstrich statteten die drei Lehrlinge das Güllefass mit Sitzbänken, Unterwasserscheinwerfern, einer Holzfeuerung samt Schutzgitter, einer Luftzufuhr für die Sprudelanlage und einer Soundanlage aus. Dass ihnen das Projekt dann trotz der knappen Zeit gelungen sei, freue sie umso mehr.
Trotz der Unterstützung durch verschiedene Sponsoren investierte jeder der drei über tausend Franken in die Materialkosten – und das von ihrem Lehrlingslohn. Gut investiertes Geld, wie es aussieht.Denn ihre Facebook-Seite erreichte innert kürzester Zeit über 1000 Likes und die Kommentare sind durchaus positiv: «Geile Sache. Würde ich Ende Mai gerne mieten», heisst es etwa. Oder: «Diese Jungs sind einfach einfallsreich.» Und jemand findet: «Wie seid ihr nur auf die coole Idee gekommen? Hammer!»
Bereits ab 300 Franken kann der mobile Whirlpool für einen Tag gemietet werden. Zwei Tage kosten dann 500 Franken. «Wir haben niemals mit einer solch positiven Resonanz gerechnet», freut sich Bucher. «Unser Whirlpool ist bereits den ganzen Juni ausgebucht.»