Das Geschäft mit der Ameise boomt

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SteckbornDas Geschäft mit der Ameise boomt

Der Ostschweizer Christian Mock führt den einzigen Ameisenshop der Schweiz – mit Erfolg.

von
Marc Sieger

«Die einen haben Fische, andere Ameisen», sagt Christian Mock. Er betreibt im Keller des Bahnhofladens in Steckborn den einzige Ameisenshop der Schweiz. Dort hat er Terrarien und Zubehör sowie über 20 verschiedene Ameisenarten auf Lager, darunter exotische Tiere, wie etwa Blattschneiderameisen oder Rossameisen – die grösste Gattung in Mitteleuropa.

Das Geschäft mit den krabbelnden Tieren boomt: «Vor zwei Jahren hatten wir etwa 700 Kunden pro Jahr – heute sind es dreimal mehr», sagt Mock gegenüber dem «SRF Regionaljournal». Den Grund dafür sieht er im Internet. So bestellen 99 Prozent der Käufer die Ameisen online. Nur die ganz grossen Ameisenliebhaber würden direkt im Shop in Steckborn einkaufen.

Ameisen dürfen nicht ausgesetzt werden

Für den Aufbau eines Ameisenstaates braucht es eine Königin und einige Arbeiter. Die Preise variieren je nach Art von 4, bis zu einigen 100 Franken. Mit 650 Franken die teuerste im Angebot ist die gefährliche 24-Stunden-Ameise. «Wenn die zubeisst, schmerzt es sehr», so der 33-Jährige. Gekauft habe diese bisher niemand. Sowieso kläre er Käufer über Aufwand und Risiken auf. Denn gekaufte Ameisen dürften unter keinen Umständen ausgesetzt werden. «Sie könnten einheimische Arten verdrängen», sagt Mock.

Auch Ameisenhalter, die ihre Tiere loswerden wollen, berät er und vermittelt die Tiere allenfalls weiter. Im schlimmsten Fall enden die Ameisen als Reptilienfutter.

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