Weinfelden TGSchulhaus-Neubau muss abgerissen werden
Herber Rückschlag beim Bau des neuen Schulhauses Elisabetha Hess in Weinfelden. Nachdem sich das Gebäude verschoben hat, folgt nun der Abriss.

Auf dem Plakat ist zu sehen, wie der Neubau ausgesehen hätte.
Kein Anbieter/Weinfelder NachrichtenBittere Enttäuschung auf der Baustelle des Schulhauses Elisabetha Hess in Weinfelden. Nachdem sich der im letzten Sommer begonnene Neubau an verschiedenen Stellen zwischen drei und acht Zentimeter verschoben hat, ist nun klar: Die Implenia reisst das ganze Gebäude wieder ab. Grund für die Entscheidung ist ein Gutachten des Geologen und Statikers Pirmin Mader, wie die «Thurgauer Zeitung» schreibt. Man habe auch die Sanierung der Bauten geprüft, aber ein Abriss sei die sauberste Lösung, sagt der Weinfelder Primarschulpräsident Thomas Wieland zur Zeitung. «Wir wollen der Öffentlichkeit kein Flickwerk präsentieren.»
Seit Anfang März ist an der Baustelle nichts mehr passiert, weil die Implenia einen totalen Baustopp verordnete. Aufgrund der Aufschüttung auf dem Pausenplatz und den über 260 Pfählen, die in den Boden gerammt wurden, sei es zu einer Bodenverflüssigung gekommen. Wie der Weinfelder Architekt Walter Hui erklärt, hat eine Bodenverflüssigung wenig mit Wasser zu tun. Vielmehr handle es sich um Kräfte, die im Erdreich zu wirken beginnen. Laut Implenia seien die geologischen Bedingungen nicht vorhersehbar gewesen.
Fertigstellung ein Jahr später als geplant
Wegen den Erdbewegungen seien die Tragfähigkeit der Pfähle und die Erdbebensicherheit nicht mehr gegeben gewesen, so die Implenia. Gemeinsam mit der Primarschulgemeinde Weinfelden habe man sich für einen Abriss und einen Wiederaufbau entschieden. Durch diese Entscheidung verzögere sich die Fertigstellung des Schulhauses um ein Jahr. Die Implenia wolle keine rechtliche Auseinandersetzung darüber, wer was falsch gemacht habe in der Vergangenheit. «Implenia hat die Verantwortung übernommen, und wir lösen das Problem», sagt Jens Vollmar, General Manager Building von Implenia. Die Kosten für den Rück- und den Neubau wird die Implenia übernehmen. Die Mehrleistungen übernimmt die Bauherrschaft.
Die Neubauten wolle die Implenia im Oktober in Angriff nehmen, sagt Wolfgang Bosshart, Leiter der Implenia-Geschäftsstelle Frauenfeld. Vorher müsse man den Rückbau abschliessen. Zudem müssten das Tragwerkskonzept, die statischen Berechnungen und Bemessungen und das Fundament neu erarbeitet werden.