«Alle Jungstörche sind erfroren»

Aktualisiert

Pfyn TG«Alle Jungstörche sind erfroren»

Im thurgauischen Pfyn sind wegen des nassen und kalten Wetters alle jungen Störche gestorben. Den Jungtieren fehlte es an Deckgefieder, das sie vor der Kälte schützen sollte.

von
afa
Störche im Zoo Zürich, die sich um ihren Nachwuchs kümmern. Dieses Jahr sieht es aber an vielen Orten düster aus.
Wegen der heftigen Regenfälle und der Kälte sind viele Jungtiere gestorben.
Die Federn der Jungtiere saugen sich mit Wasser voll - mit tödlichen Folgen.
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Störche im Zoo Zürich, die sich um ihren Nachwuchs kümmern. Dieses Jahr sieht es aber an vielen Orten düster aus.

Dorothea Mueller/Archiv

«In Pfyn sind alle Jungstörche erfroren», sagt Daniel Schedler, Regionsleiter Ostschweiz von Storch Schweiz gegenüber der «Thurgauer Zeitung». «Der Mai ist ein heikler Monat». Vor allem der Regen und die Kälte hätten die jungen Störche das Leben gekostet. Denn der Flaum der Jungtiere sauge die Nässe bei andauerndem Regen regelrecht auf. Weil ihnen das Deckgefieder noch fehle, würden die Jungtiere erfrieren, so Schedler.

Vor allem Störche, die etwa fünf Wochen alt sind, waren laut Schedler vom Kältetod betroffen. Frisch geschlüpfte Störchlein sollen weniger gefährdet sein, weil die Storcheneltern oft auf ihnen sitzen würden.

Es sei kein schöner Anblick, wenn in den Horsten tote Küken entdeckt werden. Doch meistens würden die Eltern sie aus dem Nest werfen. Es sei eben die natürliche Selektion, die ihre Hände im Spiel hat. Trotz dem Ableben der jungen Störche sieht Schedler keine Gefahr für die Storchenpopulation: In Güttingen TG etwa hätten zum Beispiel alle Jungstörche überlebt.

Auch in Zürich hat es viele tote Jungstörche

Als Störche in den 50er-Jahren hierzulande angesiedelt wurden, seien Leute die Kleintiere in den Horsten sogar föhnen gegangen, damit sie nicht erfrieren. Dies sei nicht mehr nötig, denn der Bestand habe sich erhohlt.

Nicht nur in Pfyn fielen die jungen Störche dem Wetter zum Opfer. Am Lützelsee im zürcherischen Hombrechtikon sind alle 23 Jungtiere gestorben. Viele verstorbene Störchlein hat auch der Zoo Zürich zu beklagen. Laut Kurator Robert Zingg ist die Nässe- und Kälteperiode dieses Jahr besonders früh gekommen.

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