VorarlbergMesser-Angreifer fühlte sich durch Handys bedroht
In Sulz (A) ist es in einem Zug zu einer Messerstecherei gekommen. Zwei Personen wurden dabei verletzt. Der psychisch kranke Täter stach zu, weil er sich bedroht fühlte.
Am Dienstag um 6.30 Uhr kam es in einer ÖBB-Bahn zwischen Bludenz und Feldkirch zu einer Messerattacke. Ein 60-jähriger Deutscher stach einem gegenübersitzenden Fahrgast (19) in den Bauch und verletzte ihn auch am Rücken. Ein weiterer Fahrgast (17) wurde am Hals verwundet. Die Opfer sind ausser Lebensgefahr.
Der Täter konnte von zwei Polizeibeamten noch im Zug festgenommen werden. Der Mann widersetzte sich erst, die Beamten mussten Pfefferspray einsetzen, auch ein Fahrgast (22) unterstützte die Beamten bei der Festnahme. Er erlitt dabei leichte Verletzungen an der Hand. Ein Kriseninterventionsteam betreute die betroffenen Fahrgäste vor Ort.
Durch Handy bedroht gefühlt
Der psychisch kranke Täter war polizeilich bekannt. Bei ihm fand die Polizei mehrere Zettel, die auf seine Erkrankung hindeuten. Ausschlaggebend für die Tat dürfte gewesen sein, dass er sich durch die Handys der gegenübersitzenden Fahrgäste bedroht fühlte, worauf er diese mit einem 10 Zentimeter langen Outdoor-Messer attackierte. Bei der Festnahme habe der Täter antifaschistische Äusserungen wie etwa «Scheiss Nazi-Österreich» von sich gegeben, sagt Pressesprecher Horst Spitzhofer. Ein politisches oder religiöses Motiv liege aber nicht vor.
Erst am Samstag hatte ein 27-Jähriger im Zug beim Bahnhof Salez-Sennwald SG mit Brandflüssigkeit und einem Messer mehrere Personen sowie sich selber verletzt. Der Täter und ein 34-jähriges Opfer starben an ihren Verletzungen. Eine 17-jährige Frau schwebt weiterhin in Lebensgefahr.
Laut Spitzhofer gibt es beim aktuellen Fall keinen Zusammenhang mit der Tat in Salez SG. Eine Nachahmungstat schliesst er aus.