Arbon TGDschihadisten-Wohnung wird zwangsgeräumt
Der 22-jährige Schweizer A. A.* ist nach Syrien gereist, um sich dort der Al-Nusra-Front anzuschliessen. Seine Wohnung in Arbon wird nun geräumt.
A. A.* schloss sich im vergangenen Herbst in Syrien der Al-Nusra-Front, einem Ableger der Al Kaida, an. Seine Frau Johanna*, die ihn zurückholen wollte, hielt er dort fest – ebenso das im März geborene Baby. Diese Woche liess er die beiden gehen, er selbst ist jedoch weiterhin im Kriegsgebiet. Die junge Frau und ihr Kind befinden sich derzeit in der Türkei. Sie werden von Mitarbeitern des deutschen Auswärtigen Amtes betreut.
Seine Wohnung in Arbon wird nun geräumt, wie das «St. Galler Tagblatt» schreibt. Das Bezirksgericht Arbon habe im Thurgauer Amtsblatt den Räumungsbefehl veröffentlicht. «Die zuständige Immobilienverwaltung ist ermächtigt, die angemietete Wohnung zu räumen», heisst es darin.
Ausweise kriegt die Polizei
Allerdings muss sie Fotos der Gegenstände in der Wohnung und ein Inventar erstellen. Wertlose Sachen darf die Verwaltung entsorgen, andere verkaufen. Persönliche Dokumente von A. A. und Johanna müssen ein Jahr lang aufbewahrt werden.
Allfällige Ausweise der Personen erhält die Polizei. Aus dem Amtsblatt zitiert die Zeitung weiter, dass die betroffenen Parteien eine schriftliche Begründung des Bezirksgerichts Arbon verlangen können.
Gegen A. A. läuft seit November 2014 eine Strafuntersuchung. Bundesanwalt Michael Lauber hatte in der «Rundschau» des Schweizer Fernsehens SRF vom 4. März 2015 gesagt, gegen den Mann werde wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation ermittelt. Weil er auch das Schweizer Bürgerrecht besitze, könne er aber an einer Wiedereinreise in die Schweiz nicht gehindert werden.
* Name der Redaktion bekannt