BerufungEisenstangen-Mörder will mildere Strafe
Wegen des brutalen Mordes an seiner Frau wurde ein Kosovare 2013 in St. Gallen zu 19 Jahren Gefängnis verurteilt. Jetzt fordert er vom Kantonsgericht eine mildere Strafe.

Tatort: Hier schlug der Kosovare mit einer Eisenstange auf seine Frau ein.
Ein 47-jähriger Kosovare, der Ende 2011 in St. Gallen seine Ehefrau mit dem Auto überfahren und mit einer Eisenstange erschlagen hat, will im Berufungsverfahren eine mildere Strafe erwirken. Die Verhandlung findet am Dienstag vor dem Kantonsgericht St. Gallen statt.
Im Mai 2013 hatte das Kreisgericht den Mann des Mordes, der mehrfachen Drohung, der mehrfachen Nötigung und der einfachen Körperverletzung schuldig gesprochen. Es verurteilte ihn zu einer Freiheitsstrafe von 19 Jahren.
Im Berufungsverfahren wehrt sich der Beschuldigte vor allem gegen den Schuldspruch Mord. Zusätzlich will er eine Reduktion der Gefängnisstrafe. Die Staatsanwaltschaft fordert die Abweisung der Berufung.
Der 47-Jährige hatte seine Frau, die getrennt von ihm lebte, im November 2011 in der Nähe ihres Arbeitsplatzes abgepasst. Mit Vollgas fuhr er mit seinem Auto von hinten in sie hinein. Danach holte er eine Eisenstange aus dem Kofferraum und schlug damit dem am Boden liegenden Opfer mehrmals auf den Kopf. Die Frau war sofort tot.
Möglichst lange ins Gefängnis
Einen Strassenarbeiter, der der Frau helfen wollte, bedrohte der Verurteilte mit der Eisenstange. Danach fuhr er mit dem Auto weg. Kurze Zeit später liess er sich von der Polizei festnehmen und gestand die Tat. Vor dem Kreisgericht widerrief er sein Geständis teilweise wieder.
Der Tochter und dem Sohn des Verurteilten und der getöteten Frau sprach das Kreisgericht ein Schmerzensgeld von je 35'000 Franken zu. Ihr Anwalt hatte vor Gericht erklärt, die beiden Kinder wollten, dass ihr Vater möglichst lange ins Gefängnis komme.
(sda)